JohnnyDeppinFluchderKaribik FremdeGezeiten FilmKritik

Beim Klabautermann – eine gefühlte Ewigkeit von mehr als drei Jahren hat sich Disney mit dem vierten Teil der “Fluch der Karibik” Saga Zeit gelassen.

Um festzustellen, ob die kreative Pause nach dem wenig innovativen dritten Teil wieder ein wenig Leben in das Piratenleben um Captain Jack Sparrow einhauchen konnte, hat sich das Pressure Magazine die Entermesser gewetzt und kurzerhand ein Kino geentert.

Um es vorweg zu nehmen – die überfrachtete Computer-Render-Orgien der Vorgänger hat ebenso ausgedient, wie einige ehemalige Charaktere. Weder Orlando Bloom noch Keira Knightley setzen einen Fuß auf die Planken der Schiffe, denn stattdessen zaubern Penélope Cruz als temperamentvoll-rassige Angelica und die unglaublich verführerische Nachwuchsdarstellerin Astrid Berges-Frisbey als Meerjungfrau Syrena ein Lächeln auf die Lippen der männlichen Kinobesucher, während Johnny Depp gewohnt brillant in der Rolle des Jack Sparrow durch allerlei mehr oder weniger chaotische Auftritte überzeugt. Geoffrey Rush als gewohnt unberechenbarer Barbossa und Ian McShane als gnadenloser Blackbeard runden die Hauptdarstellerrige ab.

Wohl dosierte und glaubhafte CGI Effekte lassen eine teilweise sogar fantasievoll verknüpfte Story glaubhaft rüberkommen, die jedoch aufgrund unterschiedlicher Handlungsstränge nur sehr schwer zueinander findet.

Fremde Gezeiten ist anders als die Vorgänger und besinnt sich wieder auf die Stärken der Serie zurück. Bissige Dialoge, flotte Sprüche und furiose Szenen sind sowohl in 2D und 3D derart unterhaltsam, dass der etwas träge in die Hufe kommende Plot um die Quelle der ewigen Jugend eher die zweite Geige spielt. Überzeugend ist das Wettrennen und ständige Wechselspiel „Wer verbündet sich mit wem“ der vier Parteien: Jack Sparrow, Barbossa, Blackbeard und dem Spanier Oscar Jaenda  duellieren, verbünden und verraten sich gegenseitig bis zum Ende. Da nimmt man wohlwollend zur Kenntnis, dass das übliche Gerangel um die Black Pearl endlich einmal in Vergessenheit zu geraten sein scheint.

Wenn nach 136 Minuten der Abspann zum lieb gewonnenen Hans Zimmer Soundtrack läuft, ist der Popcornbecher bis zum Boden leer gefuttert, denn Pirates of  the Caribbean – Fremde Gezeiten bietet vor allen Dingen eines: Echtes Popcornkino mit ein paar Zombies, ein paar Mehrjungfrauen, dem Brunnen der ewigen Jugend und vor allem jeder Menge Jack Sparrow.

Ob die Mehrkosten für 3D wirklich sein müssen, liegt am individuellen Geschmack – jedoch ist in unseren Augen der Film in 2D einfach authentischer, da Disney sich mit speziellen Effekten in der dritten Dimension doch arg bedeckt gehalten hat.

Fazit: Volle Fahrt voraus mit Jack Sparr…Verzeihung Captain Jack Sparrow und seiner Crew. Die Serie hat wohl selbst am Jungbrunnen gekostet, denn der vierte Teil besinnt sich wieder der Stärke der ersten beiden Teile und bietet mehr als zwei Stunden spannende und unterhaltsame Piratenkost. Nach dem Mastbruch des dritten Teiles lohnt sich der Blick durch die Augenklappe auf Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten endlich wieder.

Review von Kabuto

Genre: Piratenabenteuer/-komödie USA 2011
Director: Rob Marshall
Stars: Johnny Depp, Penélope Cruz und Ian McShane
Kinostart: 19.05.2011

Mehr zum Thema:
Pirates of the Caribbean 4 bei imdb.com

Bilder: Disney Enterprises

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