Am 27. Mai erscheint mit „V das neue Album von Stephan Weidner, das sein musikalisches Portfolio nach sechs Jahren um ein fünftes Album ergänzt.

Der Frankfurter Musiker ist nicht nur Kopf von DER W und Texter der Böhsen Onkelz, sondern hat auch eine Vorliebe für den Fußballsport. Intensiv, waren für ihn die letzten Wochen, da es sein Lieblingsverein Eintracht Frankfurt (traditionelle Bezeichnung: Sportgemeinde Eintracht oder kurz SGE) bis ins Finale der Europa League geschafft hat.

Worum geht’s? Für alle Nichtfussballer: Eintracht Frankfurt steht im Finale der Europa League und will Geschichte schreiben! Eintracht Frankfurt und die Glasgow Rangers kämpfen am 18. Mai im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán in Sevilla um den Titel in der Europa League. Für die Eintracht wäre es der zweite internationale Erfolg der Vereinsgeschichte – und der erste seit 42 Jahren.

Aus aktuellem Anlass und da die triumphale Sieges-Serie der „SGE“ weiter anhält, haben wir mit Stephan Weidner einen Ausflug in die Fußball-Welt gemacht.

Pressure Magazine: Die SGE steht im Europa-League-Finale! Was bedeutet das für dich?

Stephan Weidner: Es ist so ganz romantisch der Beweis, dass nahezu alles möglich ist, wenn man sich gemeinsam und mit jeder Faser auf etwas einlässt und sich auf ein großes Ziel einschwört. Groß denken, groß träumen und dann durchziehen. Das, was wir gerade mit der Eintracht erleben dürfen, ist mit Geld nicht zu bezahlen. Ich bin ja nun auch schon ein bisschen dabei und ich war auch 1980 im Stadion, als wir gegen Gladbach den UEFA-Cup gewonnen haben, aber das gerade fühlt sich noch ein bisschen größer an.

Woher nimmt der Verein die Energie, hier in einer Serie durchzumaschieren und welche Chancen rechnest du dir für das Finale aus?

Stephan Weidner: Der ganze Verein nimmt diese Europa League als eine Ansammlung von Festtagen an. Bei den anderen Bundesligisten hat man ja bisweilen das Gefühl, dass die froh sind, wenn es vorbei ist. Der BVB geht zweimal gegen Glasgow unter, Bayer Leverkusen reißt seit Jahren nichts und bei Leipzig fahren 1000 Leute mit nach Glasgow zum Halbfinal-Rückspiel. Bei allem Respekt, aber: Was ist los mit denen? Und natürlich gewinnen wir das Finale. Was ist das denn für eine Frage? (lacht)

Du hast die Spiele selbst in den Stadien verfolgt. Wie war die Stimmung und was glaubst du, wie es für die Eintracht weitergeht?

Stephan Weidner: Ich dachte ja, die Spiele gegen Barcelona wären gigantisch gewesen, sogar einmalig. Aber was die Leute in der Kurve, im ganzen Stadion gegen West Ham abgeliefert haben, das war einzigartig. Ich würde behaupten: So etwas wird es nicht noch einmal geben.

Der Tod von Jürgen Grabowski, der all das zwar nicht mehr hier unten aber ganz sicher von irgendwo anders miterlebt, hat alles natürlich noch einmal emotionaler gemacht. Ich meine: Wie gigantisch war es denn, dass das Spiel gegen Barcelona im Zeichen von Grabi stand? Was für eine unfassbare Geste, ihn zu würdigen, anstatt schlicht das Spiel und sich selbst zu feiern.

Beim Spiel Eintracht gegen West Ham United gab es vor laufenden Kameras eine kleine Sensation. Nicht zum ersten Mal, aber umso lauter, sangen die Eintracht-Fans den Onkelz-Klassiker „Mexiko“. Hat dich dieser Moment überrascht und gefreut, zumal du an diesem Ereignis ja selbst im Stadion zugegen warst?

Stephan Weidner: Ich war mindestens genauso überrascht wie die Menschen von RTL. Ich könnte mir vorstellen, dass es da in der Frühkonferenz die eine oder andere kritische Nachfrage gegeben hat, warum man vor einem Millionenpublikum die Onkelz über den Sender jagt. (lacht)

Nein, man empfindet natürlich eine große Dankbarkeit, wenn Tausende in so einem großen Moment all ihre positiven Emotionen in einem Song kanalisieren, an dessen Entstehung du vor zig Jahren mal beteiligt warst. Einfach nur der Wahnsinn.

Wäre es nicht an der Zeit nochmal einen weiteren Stadion-kompatiblen Anheizer-Song für deine Mannschaft zu komponieren?

Stephan Weidner: Ach, das geht doch meistens schief. Das überlasse ich den geschätzten Kollegen von Tankard, die können das besser. So was lässt sich auch nicht planen. Die Kurven lassen sich keinen Song geben, sie nehmen ihn sich. „Mexiko“, „You`ll Never Walk Alone“: „I’m forever Blowing Bubbles“ und wie die Fußballsongs alle heißen, das war ja alles nicht geplant.

Nach zwei langen Corona-Jahren hatten wir fast vergessen, wie es sich anfühlt, mit unzähligen Menschen ein gemeinsames Stadion zu füllen. Welches persönliche Fazit ziehst du für dich nach 2 Jahren Pandemie und worauf freust du dich am meisten, nach der zurück gewonnenen Freiheit?

Stephan Weidner: Als nicht eben virtuoser Rock`n`Roll-Musiker, der nicht für die Perfektion spielt, sondern für den Rausch, für die Emotionen, brauche ich Menschen vor der Bühne, denen ich ansehe, was wir uns gegenseitig geben. Ich bewundere all die großartigen Menschen und bin ihnen auch sehr dankbar, die in den letzten beiden Jahren alles ausprobiert und umgesetzt haben, um überhaupt irgendwas möglich zu machen und dieses ganze Veranstaltungsding am Laufen zu halten.

Die Strandkorb-Geschichten, Sitzkonzerte, halbvolle Locations mit vier Meter Abstand, Streamingshows und und und. Aber für uns mit den Onkelz oder für mich mit DER W war das ehrlich gesagt alles keine Option.

Wir sind zum Glück in der komfortablen Lage, dass wir das wirtschaftlich aussitzen konnten und jetzt das volle Erlebnis auffahren können. Auch wenn es natürlich einen Haufen Geld gekostet hat, eine quasi fertige Produktion zwei Jahre lang nicht auf die Straße bringen zu können.

Also: Ein Massenerlebnis funktioniert eben einfach nur mit einer Masse. Ich freue mich wahnsinnig, wenn alles wieder normal großartig ist und es sich auch wieder ganz normal großartig anfühlt.

In Kürze geht es hier im Pressure Magazine weiter mit dem Stephan Weidner Interview und spannenden Details zur Entstehung vom neuen DER W Album „V

Interviewfragen von Marcus Liprecht – Pressure Magazine.

Copyright Hinweis: Textauszüge oder Zitate sind nur im Zusammenhang mit Quellennachweis und Verlinkung auf www.pressure-magazine.de gestattet.

DER W „V“ erscheint am 27. Mai 2022

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Nach sechs Jahren präsentiert DER W ein neues Album! "V" reiht sich am 27. Mai ein in die Diskografie von Stephan Weidner, Kopf von DER W und Texter der Böhsen Onkelz.
Nach sechs Jahren präsentiert DER W ein neues Album! „V“

Fußballsongs & Eintracht Frankfurt Choreo

Nachfolgend haben wir die im Antworten-Teil erwähnten Fußballsongs für euch zusammengestellt:

Mexiko – Nordwestkurve Frankfurt – Eintracht Frankfurt (2018)

I’m forever blowing bubbles at the London stadium | Europa League semi-final vs. Eintracht Frankfurt

YOU’LL NEVER WALK ALONE * Liverpool – Villarreal 2022

Choreo | Eintracht Frankfurt – West Ham United FC 05.05.2022

2 Kommentare

  1. Danke für deinen Kommentar. Sehen wir genau so. Die Stimmung im Stadion muss man einfach mal erlebt haben.

  2. Schönes Interview!
    Und vielleicht verstehen die Leute endlich mal was die Faszination Eintracht ausmacht. Wir waren nämlich schon immer ein grandioser Stimmungshaufen mit enorm viel Herz und eben nicht nur die Assis aus der Mainmetropole. Vielleicht würde ich mich auf Assis mit Herz einigen 😉

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