Saitenfeuer Interview: Sänger Carsten Thiecke über das Album „Kein Zurück“

Carsten Thiecke, Sänger der Band Saitenfeuer, im Interview über die Entstehung des neuen Deutschrock-Albums „Kein Zurück“.

Gerade erst hat die Band SAITENFEUER ihre erste Single „Das ist der Moment“ zusammen mit zwei Non-Album Tracks veröffentlicht, die ab sofort bei allen gängigen Downloadportalen ( z.B. itunes, musicload) erhältlich ist. „Immer weiter nach vorne“, lautet das Motto der fünf Leipziger rund um Frontmann Carsten Thiecke. Dieses Motto wird auf ihrem neuen Longplayer „Kein zurück“ ab dem 23. August 2013 sehr stringent fortgesetzt. Um etwas mehr über die neue Scheibe zu erfahren, sprachen wir mit Sänger Carsten Thiecke über die Entstehung des neuen Albums „Kein Zurück„, die aktuelle Bandbesetzung und die bevorstehende Saitenfeuer Tour.

Vorneweg aus aktuellem Anlass eine Frage zur derzeitigen Besetzung: Mit Roberto Weise, alias „Norbi“ habt ihr seit geraumer Zeit einen neuen Gitarristen an Bord. Wie hat er sich bei Euch „eingelebt“ und welche musikalischen Impulse bringt er als „neuer Mann“ im Team mit?

Carsten: Hi Marcus, Norbi war ja schon ein halbes Jahr als Backliner bei uns und hatte somit von vornherein einen guten Einblick wie wir so ticken. Er wurde dann zwar, als wir ihn fragten ob er unser neuer Mann an der Gitarre sein möchte, direkt ins kalte Wasser der Vorproduktion geworfen, aber da er schon länger bei uns war wussten wir genau um seine Qualitäten und er hat das Ganze dann auch locker und mit Bravur gemeistert, man kann seine Handschrift wirklich hören – ich würde sagen, er hat uns musikalisch sehr gut getan und ergänzt unser Team perfekt.

 

Gab es Gründe für das Ausscheiden von „Eichi“, über die ihr öffentlich sprechen wollt?

Carsten: Nein, eigentlich nicht. Wir denken dazu ist alles gesagt was von unserer Seite her gesagt werden musste. Wir haben uns nicht im bösen getrennt und Eichi ist weiterhin ein wichtiges Teil unseres Teams.

 

Am 23.08. erscheint mit „Kein Zurück“ euer heiß erwartetes neues Album. Wie lange habt Ihr an den Songs gearbeitet und was war euch im Vorfeld bzw. beim Entstehungsprozess wichtig?

Carsten: Die Vorproduktion hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert – von Oktober/November ́12 bis Ende März ́13. Wobei die letzten drei Monate schon sehr, sehr intensiv waren vom Zeitaufwand her. Da waren wir sicher 5 von 7 Tagen in der Woche im Proberaum. Uns war wichtig, dass die Songs sich einfach gut anfühlen, wir sind nicht mit irgendeinem Konzept an die ganze Sache rangegangen sondern es ist alles gewachsen. Norbi hat uns mit einer Menge frischen Ideen an der Gitarre neue Impulse gegeben und Benny hat wie immer durch seine Texte die Grundlage von allem geschaffen. Dass die Qualität der Produktion zu Vorgänger natürlich nicht abfallen durfte ist selbstverständlich.

CD Review: Saitenfeuer – „Kein Zurück“ jetzt lesen

 

Was verbindet ihr mit dem Albumtitel „Kein zurück“ und wie kam dieser zustande?

Carsten: Wir haben vor 5 Jahren etwas angefangen das wir seither mit voller Energie und jeder Menge Herzblut vorantreiben. Der Weg war nicht immer ganz einfach und nicht alle Entscheidungen vielen uns leicht, waren im Nachhinein aber meistens goldrichtig. So soll es für uns auch weiter gehen – es gibt „Kein Zurück“!

 

Was sind eure/deine persönlichen 3 Highlights auf dem Album und bitte erkläre, warum?

Carsten: Das ist schwierig zu beantworten denn wir sind mit der Scheibe äußerst zufrieden – da stimmt einfach alles, aber es gibt natürlich Songs die durch ihre Art oder Aussage einfach nochmal rausstechen. Für mich sind das „Flussaufwärts“, „Bis ins Herz“ und „Dein Rausch“.
Aber mehr will ich dazu gar nicht verraten, das Bild könnt und dürft ihr euch dann ruhig selber machen.

 

Was beeinflusst euch am meisten, wenn ihr eure Songs schreibt?

Carsten: Benny schreibt ständig seine Gedanken zusammen, alles was ihn irgendwie beschäftigt bewegt, dabei entstehen unsere Texte, unsere Basis quasi. Was dann entscheidend ist, sind die Stimmung und die Aussage des Textes. Das versuchten wir dann musikalisch irgendwie zu reflektieren. Ab und an kommt es auch vor, das wir den Text auf eine vorhandene musikalische Idee setzen aber das ist eher die Ausnahme.

 

Das Gesamtartwork rund um das neue Album ist sehr professionell und aussagekräftig geworden. Wer hat Euch damit Unterstützung und wie ist es entstanden?

Carsten: Das Artwork kommt von Adam Dera – besser bekannt als „Ado“ seinerseits Bassist von Betontod und neben Frank „Eule“ Vohwinkel Chef und Grafiker von unserem Label Better Than Hell.
Er hatte den Namen und ein paar Eckdaten von uns und das Cover ist das Ergebnis! Sehr treffend und sehr klasse umgesetzt wie wir finden. Das Artwork hat uns selber echt umgehauen. Nochmals ein dickes Dankeschön an Ado!

 

Alles in allem erhält man den Eindruck, dass Eure Stunde jetzt gekommen ist und ihr mit „Kein zurück“ alles auf eine Karte gesetzt habt.
 Welche Erwartungen und Hoffnungen habt ihr in Bezug auf die Resonanz der Scheibe und den weiteren Verlauf der Band?

Carsten: Ob unsere Stunde gekommen ist, das sollen und müssen andere entscheiden aber wir haben alles auf eine Karte gesetzt, ja. Da hast du vollkommen Recht! Allerdings tun wir das schon seit dem Beginn von Saitenfeuer 2008. Wir haben diese Band schon immer mit voller Kraft und vollem Einsatz betrieben. Saitenfeuer war für uns schon immer mehr als nur ein Hobby. Diese Arbeit zahlt sich jetzt Schritt für Schritt aus, das stimmt.

Und nun haben wir mit „Kein Zurück“ eine Platte mit einer Menge Potential geliefert, nur das müssen wir jetzt natürlich auch auszuschöpfen. Wir haben mittlerweile viele Partner um uns, die uns unsere Arbeit erleichtern und uns unterstützen wo sie es können aber letztendlich entscheiden die Fans über den Erfolg oder den Misserfolg der Platte! Wir werden sehen und sind sehr gespannt.

 

Der Markt des „deutschsprachigen Rock“ ist derzeit heiß umkämpft, somit lässt sich erahnen, dass man mehr und mehr einem gewissen Erfolgsdruck ausgesetzt ist um bestehen zu können. Seht ihr das genauso? Vergleicht ihr Euch mit anderen Gruppen des Genres oder glaubt ihr an eine natürlich Selbstbereinigung des Genres?

Carsten: Richtig, man hat das Gefühl, dass jeden Tag zwei/drei neue Bands auf der Bildfläche erscheinen – einige bleiben, viele nicht. Dann gibt es die, die irgendwie schon immer da waren und die, die sich in den letzten Jahren einen Namen machen konnten. Zu letzterem würde ich uns mal zählen. Wir sind ganz sicher keine Stars der Szene aber die meisten kennen uns zumindest.

Wie sich das ganze entwickelt weiß ich nicht, alles hat nur eine gewisse Halbwertszeit und wir versuchen unsere eben für uns so gut zu nutzen wie wir können.
Vergleichen wollen wir uns auch nicht, warum auch – Kärbholz ist Kärbholz, Betontod ist Betontod und Saitenfeuer ist Saitenfeuer. Das sind gute Kollegen und auch gute Freunde geworden und wir gönnen allen ihren Erfolg denn der ist zweifelsohne verdient.

Wir gehen trotzdem unseren eigenen Weg denn wir sind überzeugt davon – ob es dann letztendlich auch richtig war, wird sich zeigen!

 

Vor wenigen Monaten erst habt ihr euer Debütalbum „Auf und Davon“ via „Better Than Hell“ offiziell wiederveröffentlicht.
Welche Erwartungen hattet ihr an das Re-Release und was waren die Gründe dafür?

Carsten: Die Gründe dafür waren einfach, die Scheibe war vergriffen und wir waren auch mit der Qualität der Platte im Nachhinein nicht sonderlich zufrieden. Als uns dann Better Than Hell unter Vertrag nahm und uns anbot die Scheibe noch einmal neu aufzunehmen mussten wir nicht mehr lange überlegen. Jetzt hatten wir natürlich auch plötzlich über die neuen Vertriebswege die Möglichkeit viel mehr Leute zu erreichen. Für uns war es einfach ein logischer Schritt.

 

Was führte zu der Zusammenarbeit mit dem „Betontod-Label“ und welche Freiheiten und Vorzüge genießt ihr dort gegenüber anderen oder bisherigen Labels?

Carsten: Wir bekamen über eine Art Gewinnspiel beim AgF-Radio die Chance im Oktober 2011 die „Der Hölle kein Amen – Tour“ mit Betontod, Kärbholz und 9mm als Support zu begleiten. Im Rahmen dieser Tour wurde dann Betontod auf uns aufmerksam und boten uns an in ihr damals neu gegründetes Label zu kommen. Wir haben sofort ja gesagt.

Ich kann zwar nicht mit anderen Labels vergleichen aber wir sind mehr als zufrieden mit dieser Entscheidung – wir arbeiten freundschaftlich und doch professionell auf Augenhöhe zusammen, können sehr viel selbst und frei entscheiden und werden jeder Zeit mit Rat und Tat unterstützt. Wir fühlen uns pudelwohl und haben die Entscheidung bis heute noch kein Stück bereut.

 

Im Oktober 2013 geht es mit den Bands Boykott und Fahrlässig auf eine ausgedehnte Deutschlandtour. Wie kam die Auswahl der begleitenden Gast-Bands zustande?

Carsten: Die Jungs von Boykott kennen wir quasi schon seit 2010 und wir waren von ihnen schon immer musikalisch begeistert. Sie bieten einen klasse Mix aus Rock/Metal/Hardcore. Die Leute können sich auf ein musikalisches Brett freuen.
Fahrlässig sind sehr sympathische Jungs die tolle Musik machen und mehr Aufmerksamkeit verdienen, außerdem sind sie Label Kollegen.

Durch diese Kombination bieten wir den Fans auf Tour jede Menge musikalische Abwechslung, das war uns sehr wichtig. Deshalb haben wir uns für diese Bands entschieden.

 

Worauf dürfen wir uns auf Tour freuen und welche Überraschungen habt ihr sonst noch im Gepäck?

Carsten: Ihr könnt euch auf jede Menge Saitenfeuer-Live-Power freuen – das neue Material ist klasse und wird Live so richtig krachen. Mehr wird nicht verraten, kommt vorbei und überzeugt euch selbst.

 

Vielen Dank für das Interview. Eure letzten Worte dürft ihr gerne an die Leser des Pressure Magazine richten.

Carsten: Danke für das interessante Interview. Allen anderen empfehlen wir schleunigst mal ein Ohr auf unsere neue Scheibe zu werfen. Ihr habt jetzt unseren Blick auf die Platte gelesen und nun ist es an der Zeit euch euer eigenes zu machen. Viel Spaß dabei!

Cheers

Interview von Marcus Berg im August 2013

 

Im Oktober 2013 starten Saitenfeuer eine ausgedehnte Deutschlandtour, alle aktuellen Termine findet ihr hier:

TOUR MAINSUPPORT BOYKOTT

TOUR SUPPORT FAHRLÄSSIG

11.10.2013   HAMBURG                 Headcrash
12.10.2013   MARNE                      Tonhalle
18.10.2013   ERFURT                     Centrum
19.10.2013   WELITSCH                Vereinshalle

26.10.2013   ALSFELD                    Stadthalle

30.10.2013   MÜNCHEN                Backstage

31.10.2013   FRANKFURT              Nachtleben

01.11.2013   KAISERSLAUTERN   Irish House
02.11.2013   LEIPZIG                     Hellraiser
08.11.2013   BERLIN                      Blackland

Das neue Saitenfeuer Album „Kein Zurück“ erscheint am 23. August 2013.

Wir wollen deine Meinung:

Kommentiere den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte Namen eingeben

Pressure Magazine
Pressure Magazine ist ein Online-Musikmagazin, das sich auf die rockige Musikszene spezialisiert hat. Unsere Autoren sind leidenschaftliche Musikfans und liefern dir Artikel, Rezensionen, Interviews und Ankündigungen zu bevorstehenden Musikveranstaltungen. Unser Ziel ist es, dich als Musikfan auf dem Laufenden zu halten und dir eine Plattform für Feedback, Anfragen und Kommentare zu bieten.

Ähnliche Themen

Saitenfeuer: Ein wenig Farbe – Das Interview zum Album

Die Leipziger Rockband Saitenfeuer veröffentlichen mit Ein wenig Farbe am 15. Juli 2016 ihr neues Album über das neue SPV-Label Laute Helden. Kein Zweifel:...

Saitenfeuer – Ein wenig Farbe

Ein wenig Farbe… heißt das Motto und ist der Albumtitel der Rockband SAITENFEUER. Der Name ist Programm und kommt gerade zu wie gerufen in...

Saitenfeuer

Saitenfeuer sind eine fünfköpfige Gruppe aus Leipzig, die sich im laufe Ihrer Musikerlaufbahn textlich sehr positiv entwickelt und immer weiter geöffnet haben. Im Mittelpunkt...

Pfälzer Musikfestival Pfeffelbach Open Air zum 6. Mal erfolgreich!

HART – LAUT – KOMPROMISSLOS   Das P:O:A (Pfeffelbach Open Air) hat in bewährter Tradition auch zum 6. Mal...

Saitenfeuer veröffentlichen Debutalbum ‚Auf und Davon‘ komplett überarbeitet

Die Deutschrockband Saitenfeuer veröffentlicht ihr Debutalbum "Auf und Davon" erneut, allerdings komplett neu eingespielt auf dem Label Better Than Hell. Die Platte "Auf und davon"...

Saitenfeuer – Kein Zurück

Mit ihrem Erstlingswerk „Auf und davon“ hat sich die Band SAITENFEUER innerhalb der an sich sehr homogenen Deutschrock-Szene Gehör verschafft und zahlreiche Fans erspielen...
- Werbung -

Aktuelles

Abschied mit Pathos: Moses Pelham live in der Muffathalle, München

In der fast ausverkauften Muffathalle in München lag ein Hauch von Nostalgie und Wehmut, als Moses Pelham am 10. Dezember 2024 einen Abend für...

Pressure folgen:

10,640FansGefällt mir
13,367FollowerFolgen
854FollowerFolgen