Freitag, März 29, 2024

Monsters Of Liedermaching im Interview zu Schnaps und Kekse

Die Hamburger Musiker Monsters of Liedermaching sprachen mit Pressure Magazine bei Schnaps und Keksen über das Album »Schnaps & Kekse«.

Monsters Of Liedermaching, das sind Fred Timm, Burger, Pensen, Der Flotte Totte, Labörnski und Rüdiger Bierhorst. Die erfolgreiche Liedermaching-Kombo aus Hamburg.

In zehn Jahren Bandgeschichte gab es kaum eine Truppe, die mit so viel Witz getourt, geschwitzt und begeistert hat. Sechs Alben und unzählige Auftritte später gelang den Monsters im letzten Jahr mit »Schnaps & Kekse« eine Platzierung auf Rang 18 – ihr bisher größter Charterfolg.

Hallo Totte, schön, dass du dir wieder mal Zeit für uns nimmst. Bald geht die „Schnaps & Kekse“ Tour in die zweite Runde, auf der ihr ja auch in der Augsburger Kantine vorbeischaut. Dürfen sich die Gewinner des Meet & Greets denn dann auf den ein oder anderen gemeinsamen Schnaps mit euch freuen?

Mit Sicherheit wird die kulinarische Angebotspalette auch geistige Getränke beinhalten. Ich persönlich werde dem Schnaps aber lieber nach der Show zusprechen. Gerne auch mit den Gewinnern der Meet & Greets aber auch mit anderen monstergewogenen Menschen.Gebäck wird aber natürlich ebenso gereicht.

Worauf freust du dich am meisten, wenn du an die bevorstehende Tour denkst?

Lieder, Leute und Busfahren. Außerdem komme ich so mal vom Fernseher weg.

Gibt es manchmal untereinander Reibereien, wenn ihr auf Tour zusammen hängt? Was kann am meisten nerven wenn man längere Zeit auf engstem Raum zusammen ist?

Aber ja. Reibereien bleiben nicht aus, das ist wie bei Familienurlauben. Und folgerichtig nerven eben jene Reibereien am meisten, wenn man längere Zeit auf engstem Raum zusammen ist. Das und das Schlangestehen vor der Dusche.

Seid ihr mit dem Feedback rund um „Schnaps & Keks“zufrieden? Wie waren die Reaktionen bisher?

Wir sind sehr glücklich. Platz 18 in den Albumcharts war für uns schon unfassbar. Auch die vielen äußerst positiven Reaktionen seitens unserer HörerInnen haben uns sehr gefreut. Natürlich gab es aber auch ein paar Kritiken, die uns wieder in die Comedyecke stellen wollten. Da wir aber ja wissen, daß das Unsinn ist, freut uns auch sowas. Letzten Endes ist das  bei uns auch nicht anders als bei anderen Künstlern: Als Profilneurotiker können wir unsere Namen gar nicht oft genug lesen, drum darfs immer gerne mehr sein.

Welchen Song des Albums würdest du als deinen persönlichen „Lieblingssong“nennen und warum genau diesen?

Ich mag tatsächlich den thematischen Bogen unseres Albums in seiner Gesamtheit. Ein, zwei mal häufiger als die anderen Stücke hab‘ ich vielleicht „Lebensmüde“ und „Einlegelaus“ gehört. Letzteres ist eine Ansage, die für mich einen magischen spontanen Moment der Tour festgehalten hat und „Lebensmüde“ ist eben wieder ein poetischer Geniestreich des Kollegen Labörnski. Aber im Grunde denke ich, dass das besondere an Monsteralben wie Konzerten eben die Ballung der diversen Stärken aller Monsters ist, drum höre ich die CD gerne komplett durch und empfehle das auch allen Hörern.

Gib uns bitte einen kurzen ein Einblick in die Songs.

Julia“: Ein Lied über egomane Demenz und die nostalgische Liebe. Namen sind Schall und Rauch und wo Rauch ist, ist auch Feuer.

Laterne“: Ein Lied über die Gefahren des Trinkens mit enormen Mitsingpotential. Sehr winterlich.„Salamandervorhaut“: Heißt eigentlich „Salamandervorhautdiät“ und erklärt sich somit selbst. Ein Fanal gegen Modelwahn und Fastenkuren sowie Ernährungstipp für abenteuerlustige Gaumen. Nicht zu vergessen ein Aufruf zum kontrollierten ökologischen Fleischanbau.

Wieso eigentlich ausgerechnet „Schnaps & Kekse“ als Titel für’s Album?

Das war der beste Titel, der uns zu der Zeit eingefallen ist.

Jedem der schon einmal einen eurer Songs gehört hat, ist sicher die eine Frage durch den Kopf gegangen: Wie kommt man auf so etwas? Verarbeitest du hauptsächlich deine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse oder wie läuft das Songwriting bei dir ab?

Sowohl als auch. Manches ist selbst erlebt, anderes bekommt man so mit. Die Themen liegen auf der Straße und wenn man einigermaßen interessiert an der Welt ist, findet man sie leicht und muß sie nur auflesen. Damit meine ich aber nicht das schrecklich selbstverliebte „Im Cafe sitzen und Leute beobachten“-Klischee, sondern ein ehrliches Interesse, zu dem auch die Fähigkeit gehört, sich selbst zu reflektieren und als Zentrum des Universums außer acht lassen zu können.

hr habt in den letzten Jahren viele Bühnen und Konzertlocations gesehen und bespielt. Welches Konzert war dein persönliches Highlight? An welche Show erinnerst du dich besonders gern?

Oje, da fallen mir so viele Erlebnisse ein, dass es unfair wäre, sich auf eine Show zu beschränken. Drum schreiben wir auch Berichte über jedes Konzert, die man auf www.monstersofliedermaching.de lesen kann. Sehr unterhaltsam und auch für uns eine tolle Gedächtnisstütze.

Wo fühlst du dich mit deiner Musikse an ehesten heimisch? Auf den Freileichtbühnen der großen Festivals oder in kleinen Clubs?

Äpfel oder Birnen? Ich mag Fruchtsalat.

Was definiert einen Liedermacher? Und welche Eigenschaften machen ihn dann zum „Monster of Liedermaching“?

Ich hab das jetzt mal bei wikipedia nachgelesen. Da steht:

„Der Begriff Liedermacher bezeichnet im deutschsprachigen Raum einen Sänger, der Musik und Texte seines Programms überwiegend selbst geschrieben oder originär bearbeitet hat.

Der Vortrag eines Liedermachers basiert im Kern auf eigener Interpretation und musikalischer Begleitung. Auch wenn die Aufführung gelegentlich mit einer Begleitband erfolgt, liegt meist großes Gewicht auf dem anspruchsvollen, oft witzig-kritischen Text.“

Mit dieser Interpretation komme ich sehr gut klar.

Was die Monsters speziell betrifft, verhält es sich so, daß wir kein loser Verbund sind, der nach vorgegebenen Kriterien zusammengecastet wurde, sondern eine Band, deren Mitglieder sich zufällig kennengelernt und aufgrund von gegenseitiger Sympathie und Fantum gefunden haben. Also aufgrund der natürlichen Eigenschaften von uns allen. Zuviele, um sie aufzuzählen aber erst in ihrer Gesamtheit monströs.

Was würdet ihr den Leuten mit auf den Weg geben, die gern Liedermaching machen wollen?

Viel Glück und den Rat, einfach zu machen. Authentisch aktiv sein, dann klappt’s von alleine. Mit Musik anzufangen, nur weil man davon leben will, halte ich allerdings für sehr blauäugig.


Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich wünsche dir viel Spaß für die Tour. Das letzte Wort gehört somit Dir. Gibt es irgendetwas, was dir unter den Nägeln brennt und du schon immer mal loswerden wolltest? Dann raus damit!

Herzlichen Dank, es war auch mir ein Fest. Letzte Worte?

Vielleicht: TV-Formate über XXL-Essen sind das Allerletzte.

Interview von Nicole Wille im Januar 2013

Mehr zum Thema:

Konzertfotos: MONSTERS OF LIEDERMACHING am 18.11.2011 in Meiningen

Offizielle Homepage: www.monstersofliedermaching.de

Foto: Dana Seugling (www.saiten-blicke.de)

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