Donnerstag, März 28, 2024

Lucifer Star Machine im Interview über Champagner-Muschis und Thai-Massagen

Champagner-Muschis und Thai-Massagen

In Hamburg traf Pressure-Redakteurin June Summer den Frontmann der Londoner Punk ’n’ Roll Band LUCIFER STAR MACHINE. Bei einem bayerischen Frühstück mit Weißwürsten, Brezeln und ordentlich Bier sprach sie mit Tor Abyss über Rock ’n’ Roll, die Gier nach Leben und erfuhr, was Muschis mit Champagner zutun haben …

Wie fühlt es sich an wieder einmal in Deutschland zu sein? Du kommst ursprünglich aus Bayern. Was liebst Du an London? Und was vermisst Du an Deutschland?

Wie dich auch. Hast Du Lucifer Star Machine in London gegründet?

Tor: Yop. Ich wollte Sex und Gefahr und den Teufel zurück in den Rock ’n‘ Roll bringen. GG Allin war tot und fast alles andere war lahmarschig. Nach etlichen Besetzungswechseln bin ich nun endlich zufrieden.

Nicht alle Leser vom Pressure Magazine kennen euch. Wie klingt ihr?

Bisher habt Ihr zwei Alben veröffentlicht: „Fire In Your Hole“ und „Street Value Zero“. Worin unterscheiden sich die beiden Scheiben?

Tor: Auf dem ersten hab’ ich noch zuviel rumgejault (lacht). Wir spielen auch nichts mehr davon live. „Street Value Zero“ ist besser und aggressiver als das erste Album.

Einer Eurer Songs vom zweiten Album trägt den Titel „Pussy Champagne“. Hört sich ja prickelnd an. Was besingst Du in dem Song?

Tor: Das ist einer von unseren hochpolitischen Songs und wir besingen die Auswirkungen der Bush-Administration auf die gegenwärtige Situation im Irak. Oder war das der Song, bei dem wir im Tourbus ’nen Porno gesehen haben, bei dem ’ne Olle mit ’ner Champagnerflasche in die Muschi gefickt wurde? Ich weiß es nicht mehr genau …

Nicht so schlimm. Gerade arbeitet Ihr am dritten Album. Gehts wieder „nur“ ums Ficken?

Tor: Nur ums Ficken? Na, na, na! Es ging auch um Saufen, Drogen und extreme Gewalt! DAS ist halt UNSER Thema! (lacht)

Bin sicher, ihr habt noch mehr drauf!

Tor: Klar, bin ich reifer geworden und greife auch neue Themen an. Allerdings nehme ich weiterhin keine Rücksicht auf gesellschaftliche Normen. Die PC-Brigade kann uns am Arsch lecken! Political Correctness turns everyone into Pussies!

Viele Deiner Songs klingen extrem böse.

Tor: Wahrer Rock ‘n‘ Roll hat eben viel mit Selbstzerstörung zu tun, deshalb zieht sich das Thema auch durchs nächste Album. Ich erzähle Geschichten. Manche aus meinem Leben, andere frei erfunden. Bei mir ist in den letzten Jahren viel schief gegangen. Es ist also ’ne Menge Wut mit in den Texten und natürlich deswegen wie immer … viele Schimpfwörter (lacht).

LUCIFER STAR MACHINE – „Built To Last“, Video Clip 2010

Mit welcher Band würdet Ihr gern mal zusammen spielen?

Tor: Da gibt’s viele, aber wenn wir nur eine Band wählen könnten, dann wäre das Motörhead.

Wie entsteht die Idee zu einem Song?

Tor: Laughing Boy oder Dave kommen mit ’nem neuen Riff daher. Nachdem wir anderen aufgehört haben zu lachen, gehen wir erstmal in die Bar. ’Ne Flasche Jägermeister später klauen wir dann ein Riff von den Ramones und ich singe Last Caress darüber. (grinst)

Verarsch unsere Leser nicht! (lach) Was mich noch brennend interessiert: Schreibt man einen Song leichter, wenn man frisch verliebt oder frisch verlassen ist?

Tor: Ganz klar: frisch verlassen!

Wenn einem was auf den Arsch geht, ist es recht einfach, sich den Zorn von der Seele zu schreiben.

 
Sind 2011 Gigs in Deutschland geplant?

Tor: Wir wollen auf alle Fälle bald wieder in Deutschland spielen. Eine deutsche Booking Agentur wäre da natürlich von Vorteil. Unser Booker sitzt in Paris und es scheint leider, dass seine Kontakte in Deutschland nicht so gut sind. Wir haben z.B. noch nie in Hamburg gespielt. Das wird mal höchste Zeit.

Na, das finde ich aber auch! (zwinker) Was ist das Schönste und was das Schrecklichste beim Auftreten?

Tor: Was richtig Schreckliches gibt’s da für mich nicht. Ich finde alles geil, wenn wir auf Tour sind.

Apropos geil: Was sollten Groupies niemals tun? Was immer?

Tor: Sie sollten nie in den Tourbus scheißen. Ansonsten wär’s nicht schlecht, wenn sie mindestens einmal die Woche duschen.

Merken, Mädels! Oh, wir haben ja schon wieder ausgetrunken! Ab wie viel Bier kann man eigentlich nicht mehr auftreten?

Tor: Keine Ahnung, wir sind bisher immer aufgetreten. Ab wie viel Bier hörst Du auf mit diesen Fragen und wir gehen endlich auf den Kiez?

15 Uhr. Ist es nicht etwas zu früh für die Reeperbahn?

Tor: Wenn’s zu früh ist, bist du zu alt!

Was war Dein schlimmstes Konzerterlebnis?

Tor: In Slowenien. Fuck, das war wie in „Hostel“. Die haben uns alle angestarrt, als wollten sie uns durch den Fleischwolf drehen. Fucking Neanderthal type of cunts. So schnell treibt uns da nix mehr hin.

Ist ja gruselig! Wie entspannst Du Dich nach ’nem Konzert am liebsten?

Tor: Thai massage with happy ending.

Irgendwie dachte ich mir das schon. Wie klingt der Soundtrack Deines Lebens?

Tor: Da wäre wohl Social Distortion mit drauf, The Dwarves und wahrscheinlich das Benny Hill Theme Tune.

Was machst Du neben der Musik?

Tor: Ich tätowiere, manage einen Tattoo Shop und habe mein Klamotten-Label HOLY RAMPAGE. Ich drucke auch T-Shirts für andere Bands und Tätowierläden.

Du bist extrem tätowiert. Welches ist Dein schönstes Tattoo und welches das schrecklichste?

Tor: Das schönste ist immer das neueste (lässt die Hose runter und zeigt mir ein Zigeunermädchen-Porträt auf seinem Oberschenkel) und das beschissenste wohl immer das Tribal (lacht).

Welche Zeile würdest Du Dir auf deinen Schwanz tätowieren lassen?

Tor: „Hey June, nett, dass Du meinen Schwanz liest. Ficken?“

O ein langer Satz! Mir fällt jetzt auch nix mehr ein.

Ich danke Dir für’s Interview. Die letzte Frage gehört Dir:

Tor: Zu Dir oder zu mir?

June Summer für Pressure Magazine. Dezember 2010.

Über Lucifer Star Machine

Besetzung: Tor Abyss (Vocals), Dave Malice (Lead/Rhythm Guitar),
Laughing Boy Fernandes (Lead/Rhythm Guitar), Phil Good (Bass), Fucking Hell Morrell (Drums)

Gründung: 2003

Standort: London

Genre: Punk ’n’ Roll

Mehr zu Lucifer Star Machine:

Offizielle Homepage: www.luciferstarmachine.com

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