Es ist der Stoff, aus dem Legenden gemacht sind: Kevin Russell, der Frontmann der berüchtigten Böhse Onkelz, steht kurz davor, seine Biografie „CIRCVS MAXIMVS“ zu veröffentlichen. Das Buch, das am 26. Oktober 2023 erscheint, verspricht einen schonungslosen Blick auf das Leben des umstrittenen Rock-’n‘-Roll-Sängers, mit all seinen Höhen und Tiefen, Skandalen und kontroversen Werdegang.
In einem exklusiven Interview mit Pressure Magazine gewährt Kevin Russell Einblicke in seine bewegte Karriere und seine persönlichen Höllenfahrten. Kevin Russell gibt auch einen Blick hinter die Kulissen des Schreibprozesses seiner Biografie, enthüllt, wie es wirklich war, sein Leben auf Papier zu bringen, und erzählt uns, was die Leser von „CIRCVS MAXIMVS“ erwarten können.
Dieses Interview ist ein Must-Read für Fans, Neugierige und alle, die mehr über den Mann hinter der Musik erfahren möchten. Seid bereit für ein explosives Gespräch in der unveränderten Originalfassung und lasst uns eure Meinung in den Kommentaren hören!
Hinweis: In Kürze folgt ein weiteres Interview mit den beiden Co-Autoren des Buches.
In den vergangenen Monaten und Jahren hast du dich intensiv mit den vergangenen knapp 60 Jahren deines Lebens auseinandergesetzt. Wenn du die Möglichkeit hättest, in einem dieser erlebten Momente für immer zu verweilen, welcher Moment wäre es und warum?
Kevin Russell: Meine 40 Stunden Reise auf der „Rainbow Road“, der ultimative Hammer, dem Proto MDMA, damals in den 80ern. Gewonnen aus der Rinde eines seltenen Baumriesen der übrig gebliebenen Urwälder Borneos und Indonesiens. Ein reines Naturprodukt und heute praktisch unbesorgbar. Das Problem allerdings: alles ist stets im Fluss, panta rei wie schon die alten Griechen wussten. Ergo: nichts ist für immer und das ist wahrscheinlich auch gut so, explizit bei Drogen, alles andere wäre fatal.
Und welchen Moment würdest Du am liebsten ungeschehen machen?
Kevin Russell: Meinen Unfall auf der A66 in der Silvesternacht 2009 – 2010 und drei-vier Dinge, die noch nicht verjährt sind.
(Anm. d. Redaktion: Mehr über die Hintergründe der Unfallnacht erfahrt ihr hier)
Mitte Oktober erscheint deine offizielle Biografie, die du selbst niedergeschrieben hast. Was hat dich dazu bewogen, deine Biografie „CIRCVS MAXIMVS“ zu schreiben, und warum hast du dich entschieden, sie jetzt zu veröffentlichen?
Kevin Russell: Schwanger, mit dem Gedanken ging ich eigentlich schon im Zuge meiner Briefbekanntschaften und der vielen Schreiberei während meines Knast-Aufenthalts in Hünfeld. Die Verwirklichung steht aber meist auf einem anderen Blatt. Die wirkliche Gelegenheit und das nötige Zeitmaß bot mir schlussendlich hauptsächlich unser fadenscheiniger ‚Herr Corona‘. Diese Zeit, in der alles still stand, war mein Katalysator richtig auf die Tube zu drücken. Herrliche Ironie!
Biografien sind oft eine Gelegenheit für Autoren, sich selbst in einem bestimmten Licht darzustellen und ein Bild in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Inwieweit hast du versucht, in deiner Biografie eine bestimmte Botschaft über dich selbst oder deine Entwicklung zu vermitteln?
Kevin Russell: Einen Scheiß würde ich korrigieren wollen, um auch noch dazu in einem anderen Licht zu „blenden“, das wäre schlicht blasphemisch. Meine Botschaft, die ich mit diesem Werk senden will, wäre dann ja völlig verzerrt. Alle Kapitel, die ich schrieb, entstanden mit schonungsloser Ehrlichkeit, sowie völlig offener Hose und sind ohne jede Rücksicht auf persönliche Verluste verfasst. Urteilen muss die Leserschaft! Ich hab das Buch so gesehen von mir selbst ‚abgegeben‘, indem ich es schrieb.
Du hast in deinem Leben viele Höhen und Tiefen erlebt. Welche besonderen Momente oder Erlebnisse in deiner Biografie möchtest du besonders hervorheben?
Kevin Russell: Ich möchte das Buch gerne als einen in sich geschlossenen Fluss verstanden wissen.
Scheiße, wenn der Russell DAS geschafft hat, dann pack’ ICH das aber auch!
In deinem Buch sprichst du über deine persönlichen Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit Drogenabhängigkeit. Welche Botschaft möchtest du den Menschen vermitteln, die ähnliche Herausforderungen durchmachen?
Kevin Russell: Menschen mit scheinbar unlösbaren Problemen, egal ob Drogen, Depression etc. sollten dieses Buch lesen, das wäre meine Empfehlung. Ihre Sorgen werden flugs in den Schatten treten und prompt DEN Gedanken schlechthin aufwerfen: Scheiße, wenn der Russell DAS geschafft hat, dann pack’ ICH das aber auch! Alle Chancen standen gegen mich und ich hab es dennoch gepackt.
Deine Geschichte ist eine Reise von der Dunkelheit ins Licht. Dein Weg zur Genesung und zur Überwindung deiner Dämonen ist inspirierend. Welche Ratschläge würdest du Menschen geben, die mit ähnlichen Schwierigkeiten kämpfen?
Kevin Russell: Ja genau, per aspera ad astra.
(Anm. d. Redaktion: „durch das Raue zu den Sternen“, ist eine lateinische Redewendung; sie bedeutet: „Über raue Pfade gelangt man zu den Sternen“
„CIRCVS MAXIMVS“ legt den Fokus auf dich als Mensch. Wie hat sich deine Sicht auf das Leben und auf dich selbst im Laufe der Jahre verändert?
Kevin Russell: Überhaupt nicht, ich gehe meinen Weg mit allen Makeln weiter, oft auch unbequem. Im übrigen wie jeder von uns. C’est la vie.
Kannst Du uns einen Einblick in den Schreibprozess deiner Biografie geben? Gab es besondere Herausforderungen oder emotional bewegende Momente beim Verfassen des Buches?
Kevin Russell: Ich habe nur geschrieben, was mir Jahrzehnte auf der Seele gebrannt hat. Das war mitnichten eine Herausforderung, nein, eher eine Befreiung. Und mit den Wochen fiel es mir immer leichter.
Wie verliefen die im Buch beschriebenen Telefonate mit Pe, Stephan und Gonzo und welche Erkenntnisse oder Bewertungen der Inhalte hast du in diesen Gesprächen über dich selbst gewonnen?
Kevin Russell: Unsere Reunion liegt jetzt ja schon eine Weile zurück, insofern gab es in diesen Jahren schon genug Zeit sich gegenseitig auszutauschen und auch neu kennenzulernen. Wir sind alle älter geworden. Diese „Folgegespräche“ dienten eher zur korrekten Abstimmung und waren sehr fördernd und zielführend. Smells like team spirit.
Du hast dich in den letzten Jahren verändert und lebst jetzt ein cleanes und möglicherweise erfülltes Leben. Was hat diesen Wandel für dich möglich gemacht, und wie fühlt es sich an, in dieser neuen Lebensphase zu sein?
Kevin Russell: Woher willst Du das wissen?? Ich lebe hier ‚im lieblichen Taubertal‘ am Arsch der Welt, in der totalen Isolation. Das aber ist mir lieber, dies habe ich zu schätzen gelernt und scheiße auf irgendwelche „Lebensphasen“. Und was bitte schön ist ein „erfülltes Leben“??? Sehr relativ, die Möglichkeiten und Ansichten, Auffassungen und Vorstellungen sind schier endlos.
Welche Erinnerungen oder Anekdoten aus deiner Vergangenheit hast du während des Schreibens wiederentdeckt, die dich besonders berührt haben?
Kevin Russell: Meine Erinnerungen haben sich ins Fleisch gebrannt, das ist ein wenig mehr als eine Berührung.
Wie möchtest du, wie die Leser nach der Lektüre von „CIRCVS MAXIMVS“ sich fühlen, oder welche Botschaft möchtest du ihnen vermitteln?
Kevin Russell: Entsetzen und Begeisterung zugleich. Die Botschaft: No retreat, never surrender!
Dein musikalischer Werdegang mit den Böhsen Onkelz ist legendär. Wie hat die Band und die Musik insgesamt dein Leben beeinflusst und geprägt?
Kevin Russell: Ich bin der Sänger besagter Band. Das ist mein Leben. Nicht nur ich wurde geprägt, sondern alles und jede(r), der/die damit je in Berührung kam.
Wie war das Feedback deiner Familie, Freunde und Bandkollegen, als du ihnen die Rohfassung vorgelegt hast?
Kevin Russell: Die haben das gefälligst gut zu finden. Wie gesagt, es ist mein Leben und ändern kann ich es nicht.
Gab es Passagen, die vielleicht selbst deine engsten Weggefährten noch überraschen oder schockieren konnten?
Kevin Russell: Mit allergrößter Sicherheit!
Die Böhsen Onkelz haben eine sehr engagierte und oft leidenschaftliche Fangemeinde, aber es gibt auch eine hohe Anzahl an Menschen, die der Band seit Jahrzehnten voreingenommen und kritisch gegenüberstehen. Wie wirst du auf das Feedback und Kritik eingehen?
Kevin Russell: In der Regel amüsiere ich mich über die Hater, die hat es schließlich immer gegeben. Dennoch, Kritik, die konstruktiv erscheint, hat ihren berechtigten Platz in unserer Gesellschaft, finde ich. Und ich nehme sie an und gehe damit um, auf meine Art. Jedenfalls stelle ich mich ihr. Nur wer reagiert heutzutage noch angemessen darauf? Mann kann den Esel zum Brunnen tragen… saufen muss er selbst.
Last but not least, der Titel der Biografie ist angelehnt an deinen Exkurs als Solomusiker mit deiner Band „VERITAS MAXIMUS“(mehr Infos dazu hier). Wird es hier eine musikalische Fortsetzung geben?
Kevin Russell: Leider nein, findet im Buch übrigens auch Erwähnung. Falls ihr Bock habt das nachzulesen, www.kevinrichardrussell.de
Herzlichen Dank, Kevin! Die letzten berühmten Worte an unsere Leser gehören dir!
Kevin Russell: IHR SEID DIE GEEEILSTEN, DANKE!!!
Mehr Informationen über die Biografie mit Bestellmöglichkeiten gibt es ausschließlich auf der offiziellen Seite des Musikers.
Hinweis: In Kürze folgt ein weiteres Interview mit den Co-Autoren des Buches.
Das Kevin Russell Interview führte Marcus Liprecht im Oktober 2023 für Pressure Magazine.
Teaser Foto mit Kevin Russell – Copyright im Original von Tobias Stark
Copyright Hinweis: Textauszüge oder Zitate sind nur im Zusammenhang mit Quellennachweis und Verlinkung auf www.pressure-magazine.de gestattet.
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