Donnerstag, März 28, 2024

Discharger Interview zum Album „Desecrated Ground“

Die Band Discharger hat mit „Desecrated Ground“ ihr neues Album veröffentlicht. Das Pressure Magazine traf den Bassisten Gwenn und konnte ihm einige Fragen stellen.

 

Hey, euer neues Album „Desecrated Ground“ ist seit kurzem erhältlich. Wie liefen die Arbeiten daran?
Gwenn: Wir haben die einzelnen Lieder eigentlich wie immer ausgearbeitet. Tim kommt mit einer Idee, einem Riff oder einer Melodie. Dann überlegen wir uns eine Struktur und wie der Song am besten klingen könnte. Während den Arbeiten schmeissen wir ungefähr 50 % der Songs weg, weil wir denken, dass sie nicht gut genug sind. Was dann übrig bleibt, sind in diesem Fall 15 Songs, die wirklich gut geworden sind.

Wir haben dieses mal mit einem neuen Mann an den Reglern gearbeitet, der seinen ganzen Kram mit in unser Studio gebracht hat. Wir haben alles in unserer Heimatstadt, Amersfoort, aufgenommen. Der Sound-Mann macht in der Regel Death-Metal, also ist er wirklich präzise, was die Klänge angeht.

Wo liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zum Vorgängeralbum?
Gwenn: „The Sword of our Ancestors“ (Bandworm, 2008) ist immer noch ein sehr gutes Album, denken wir. Aber vielleicht war es etwas zu musikalisch; alle Musiker haben ihr bestes gegeben und sich von ihrer besten Seite gezeigt. Aber ich denke, in den letzten Jahren wurde uns klar, dass es manchmal besser ist, die Lieder nicht noch schwieriger zu machen, als sie schon sind. Es ist nicht immer gut ein, zwei oder gleich drei Solos zur gleichen Zeit zu spielen. Das neue Album ist näher an der Strasse, sehr energiegeladen, weil alle Instrumente so gespielt werden, wie es sein soll. Wir haben es gerade so gespielt, wie es das Beste für die Songs ist. Manchmal ist weniger mehr…

Gib uns bitte einen kleinen Einblick in die Songs.
Gwenn: „It seems to be a crime“ ist ein Lied darüber, wie die Medien die Skinheads darstellen. Es geht ihnen darum, die Subkultur zu beeinträchtigen. Die Leute denke, dass wir Nazis sind, weil wir rasierte Köpfe haben. Es gibt nur wenige Menschen, die wissen, was das Wort Skinhead wirklich bedeutet. Für uns geht es um Loyalität, Freundschaft und um ehrliche, hart arbeitende Menschen. Aber viele Menschen verstehen es einfach nicht.

„Death Before Dishonour“ wurde nach einem Gespräch zwischen mir und Tim geschrieben; es ging darum, wie und wo wir im Leben stehen. Darüber, wie schwierig es ist, immer ehrlich zu sein und den anderen dabei nicht zu verändern. Wir bemühen uns, nach bestimmten Regeln zu leben, um ein ehrenhafter Mann zu sein. Doch manchmal ist das sehr hart.

 

Die Songs „Never Surrender“, „I Believe“ und „Death Before Dischonour“ waren bereits auf dem Split-Album mit Jenny Woo. Warum habt ihr sie mit auf das neue Album genommen?
Gwenn: Das Split-Album war auch als ein kleiner Vorgeschmack gedacht, um den Leuten zu zeigen, was da auf sie zukommt. Wir haben „Never Surrender“ und „I Believe“ neu eingespielt, weil wir uns gedacht haben, dass sie zu gut sind, um sie fehlen zu lassen. Ich denke, sie vervollständigen das Album.

 

Wie seit ihr auf den Albumtitel „Desecrated Ground“ gekommen?
Gwenn: Dafür gibt es zwei Gründe; es beinhaltet die ganzen Gefühle auf dem Album. Unsere Unzufriedenheit mit der modernen Gesellschaft. Der andere Grund ist das Lied selber; man muss es sich einfach anhören und sollte auf den Text achten. Ich denke, es ist einer der besten Songs, den wir je geschrieben haben und er gibt wirklich einen guten Einblick darüber, wie wir über unsere Gesellschaft denken.

Ihr habt ein Video zum Song „We´re Coming To Your Town“ gedreht. Warum gerade zu dem Song und welche Nachricht transportiert er?
Gwenn: Der Song ist eingängig und gut, der die Atmosphäre des neuen Albums transportiert. Die Botschaft lautet: We are going to destroy-oi!-oi!-oi!…your town tonight! (Wir werden heute Nacht eure Stadt zerstören!)

 

Das Album erscheint ebenfalls auf Vinyl. Wie wichtig ist das für euch?
Gwenn: Sehr wichtig! In unserer Szene spielt das Vinyl eine große Rolle. Einige Freunde kaufen sich nur Schallplatten, keine CD´s. Für sie ist es enorm wichtig. Wir unterstützen die alte Schule.

Am 29.September werden ihr auf dem „Oi!-The Weekend“-Festival, neben Bands wie Razorblade, Bad Co. Project oder auch On The Job spielen. Was erwartet ihr?
Gwenn: Wir gehen auf jeden Fall davon aus, die Menschen dort zu überraschen! Nicht jeder kennt uns und wenn wir live spielen, lernt man Discharger richtig kennen. Live zu spielen ist das, was uns am besten gefällt und was wir auch am besten können. Wir geben immer alles und ich habe bis heute noch nicht gehört, dass es jemandem nicht gefallen hat. Es wird fantastisch werden, ich freue mich sehr darauf!

Was für Musik oder welche Bands haben euch am meisten beeinflusst?
Gwenn: Alle Richtungen eigentlich. Wir hören nicht nur Oi!-Musik, auch Old-School-Punkrock, modernen Punk, Country, Bluegrass, Hardcore, Metal, Death-Metal, Folk, Viking, Psychobilly und so weiter. Aber ich denke die Bands, die Discharger am meisten beeinflusst haben, sind Blood For Blood, Dropkick Murphys, Discipline, Loikaemie und Troopers.

Was sind, neben dem CD-Release, eure weiteren Pläne?
Gwenn: Wir hoffen, dass wir einige große Konzerte und Festivals spielen werden, da wir das am meisten mögen. Wir haben bereits ungefähr 12 neue Songs! Wir arbeiten eigentlich ständig an neuen Liedern oder versuchen, die bereits vorhandenen zu perfektionieren. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr ein neues Album aufnehmen können.


Vielen Dank, die letzten Worte gehören dir.

Gwenn: Kauft das neue Album! Wir garantieren euch, dass es die besten Euros sind, die ihr diesen Sommer investiert. Wir werden schon bald irgendwo in eurer Nähe sein und dann trinken wir den ganzen Pfeffi auf. Danke!

 

Interview von Florian Puschke im Juli 2012

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