Dienstag, April 16, 2024

Die Band Wilde Jungs im „Hasspirin“-Interview

Nach zweijähriger Abstinenz melden sich die WILDEN JUNGS mit den ersten Informationen zu ihrer neuen Scheibe HASSPIRIN bei den Deutschrock-Fans zurück – laut, überraschend, kritisch und reifer – aber nur ein bisschen!

Das Pressure Magazine hat sich mit den 5 Musikern, um Frontmann Tyson, in ihrem Studio im hessischen Schlitz getroffen und mit ihnen über die Pläne zum 10jährigen Bestehen, die neuen Songs und das beste Mittel gegen Kopfschmerzen und schlechte Laune geplaudert.

Tyson kommst du vielleicht auch mal zu uns rüber?

Tyson: Moment, ich sorg erst mal dafür, dass alles läuft.

Poldi: Nur keinen Stress!

Nix da, wir sind schon ganz neugierig! Ihr habt eine neue Scheibe in den Startlöchern, deswegen sind wir ja hier! Also, wie ist der aktuelle Stand?

Tyson: Also gut! Stand ist, dass die Bastelei jetzt zu Ende ist und wir jetzt in der Phase sind, wo wir uns für eine Version entscheiden müssen. Weißt du, es gibt immer mehrere Versionen bis man das Endprodukt zu jedem Song hat. Und da hat man meist die Qual der Wahl. Was die Mixe und das Abmischen angeht ist noch nichts final. Zwei Jahre Songwriting und es wurde die ganze Zeit gefeilt. Aber ich glaube ich bin noch nie so gelassen an ein Release rangegangen (grinst). Eigentlich bin ich immer extrem selbstkritisch. Aber wir haben eine Platte ohne B-Songs und ich hab sonst immer was auszusetzen! (lacht)

Keine Ausreißer?

Tyson: Ja ok, es steht bei einem Song auf der Kippe, ob er überhaupt da rein passt…

…in das Gesamtkonzept?

Tyson: Andere nennen das Konzept, ich finde Konzept einen kalten Ausdruck. Ja, klar ist es vielleicht ein Konzeptalbum aber ich würd‘s eher eine Deutschrock-Oper nennen. (grinst)

Wenn du diese „Deutschrock-Oper“ näher beschreiben müsstest, welche Worte würdest du dann wählen?

Tyson: Wir haben lange über den Albumtitel diskutiert. Wollen wir ihn jetzt raushauen? (fragender Blick an die Jungs). Ok, das neue Album heißt „HASSPIRIN“!

Ich mag solche Wortspielereien!

Tyson: Ja, und im Titel verbirgt sich nicht umsonst das Wort Hass. Es gibt viele Formen von Hass: Selbsthass, Hass auf andere, Hass, der dir wiederfährt.

Juli: …Hass auf Situationen!

Tyson: Ja genau, und all diese Themen, alle Lieder haben damit zu tun oder wie man den Hass überwindet.

(Anmerkung der Redaktion: Und während Tyson sich über das Thema Hass auslässt kuscheln Juli und Poldi auf der Couch miteinander)

Tyson: Es ist ja auch eine Tatsache, dass wir dieses Jahr unser 10jähriges haben und ich glaub das Album spiegelt auch sehr viel Reife wieder, wie wir uns verändert haben. Und im Vergleich zu unseren anderen Alben ist diesmal kein einziger Song mit einer Fickparole drauf. Schwer zu glauben für ein WILDE JUNGS Album, oder?

Allerdings! Ich hoffe, dass da der eine oder andere Fan nicht enttäuscht ist!

Tyson: Enttäuscht wird sicherlich keiner. (grinst)

Lass uns nochmal kurz auf den Titel zurückkommen. Die Assoziation zu einer bekannten Kopfschmerztablette ist ja offensichtlich. Ist „HASSPIRIN“ eine Medizin gegen Hass?

Tyson: Du musst das mal weiter spinnen. Es gibt ja auch Leute, die lassen sich gerne unterbuttern, im Berufsleben wie im Alltag. Kleine graue Mäuschen fressen alles in sich rein, anstatt mal aus sich raus zu gehen, ihren Hass zu bündeln, auf den Tisch zu hauen und mal richtig Tacheles zu reden. Das ist auch ein Aspekt, was das Thema Hass im Allgemeinen angeht. Es ist ein verdammt breites Thema.

Juli: Oder wirf die mal ne Kopfschmerztablette ein, oder leg dir die HASSPIRIN ein!

Tyson: Ob dafür oder dagegen spielt eigentlich keine Rolle. Es gibt ja auch bei vielen Medikamenten einen Effekt wie beim Kaffee. Wenn man zu viel getrunken hat macht es eher müde statt wach. Paradoxe Wirkung!

 

Manchmal wählen Bands ein bestimmtes Lied der CD als Albumtitel. Aber einen Song mit diesem Titel gibt es nicht, oder?

Tyson: Nein, aber dem Deutschrock wird ja in letzter Zeit auch viel Hass entgegengefeuert. Das haben wir in einem der neuen Songs thematisiert, wo wir – zurückschießen will ich eigentlich nicht sagen – aber wo wir sagen: „Wir brauchen euch da draußen nicht, ihr könnt erzählen was ihr wollt, und wir wissen wer zu uns hält und alle anderen können schreiben was sie wollen.“ Dieser Song ist für die Fans, aber auch für uns. Denn es ist ja nicht nur so, dass nur wir als Band in eine Ecke gestellt werden, sondern das Publikum gleich mit. Der Song heißt „La Familia“ und der wird ganz schön rütteln.

Rütteln an vorgefassten Meinungen?

Tyson: Ja! Eine Textzeile lautet: „Wer das freie Wort nicht schätzt, droht gern mit Polizei. Ein Dejavu der Ostalgie, die Partei, ja die Partei, ja die Partei.“

Weißt du, dem Absatz im Grundgesetz über die freie Meinungsäußerung werden ganz schön Handschellen angelegt.

Werdet ihr auf dem neuen Album generell kritischer?

Tyson: Dafür bin ich zu nah dran, dass musst du vielleicht besser die Jungs fragen.

Fridge-e: Sowohl als auch würde ich sagen. Da sind Songs dabei, die Themen benennen, die mich aufregen und wie bei so einer Tablette auch mit Vorher / Nachher-Effekt.

Du hast selbst vorhin von den kritischen Pressestimmen gegen Deutschrock gesprochen. Ist es dann nicht extrem provokant einen Titel „La Familia“ zu nennen?

Tyson: Auf jeden Fall! Aber ich habe noch keine Szene gesehen, die ehrlicher gewesen ist, als die die ich hier habe. Das geht bei den Fans los, über die Veranstalter, den Leuten für die Promo bis zu den Bands. Und bei allem, was versucht sich da reinzudrücken, um das ins schlechte Licht rücken, muss die Familie zusammenhalten. Es geht ja nicht nur um uns als Band, sondern es geht um jeden, der diese Musik und diese Szene liebt.

Fridge-e: Es ist eine sehr junge Szene, die eigentlich von heute auf morgen wie Phönix aus der Asche aufgestiegen ist.

Tyson: Vor allem die Plattenindustrie. Was meint ihr, wie die sich ärgert, wenn auf einmal Garagenbands ihre ganzen Chartplatzierungen zunichtemachen, ihre ganzen PR-Pläne. Ernsthaft, da stehst du auf einer Abschussliste, das passt denen gar nicht.

Würdet ihr euch selbst als Garagenband bezeichnen?

Tyson: Letzten Endes weiß jeder wo er herkommt und deine Wurzeln wirst du nie vergessen. Das ist so!

Da sind wir doch gleich beim nächsten Thema! Ihr habt dieses Jahr 10jähriges! Dafür habt ihr doch bestimmt einiges geplant, oder?

Poldi: Wir haben eine große Release-Party in der Alsfelder Stadthalle geplant. Am 25. Mai, also direkt einen Tag nach dem Veröffentlichungstermin der neuen Scheibe. Das wird ein riesen Trara, den ganzen Tag, von morgens bis abends. Kleine Jungs und Mädels können sich von Tyson einen Ohrring stechen lassen…

Tyson: Ja zur Einschulung oder so… (grinst)

Poldi: Um auf das „La Familia“ zurückzukommen, es soll ein Familientag sein, für unsere Familien, die Deutschrockfamilie, Verwandte, Fans, Freunde und Bekannte. Da ist jeder herzlich willkommen. Vielleicht gibt’s auch mittags Käffchen und Kuchen. (grinst)

Ich wollte gerade nach der Süßigkeitenbude und dem Kinderkarussell fragen…

Tyson: Warum nicht? Wir denken da auch an eine Kinderecke und eine freie Bühne für kleine Nachwuchskünstler.

Poldi: Quasi ein Openstage für Nachwuchstalente zum Jammen und so. Und der eine oder andere von uns wird bestimmt auch mal mitmachen.

Wie der eine oder andere von Euch wird mal mitmachen? Ihr werdet aber auch selbst spielen?

Poldi: Klar! Wir präsentieren abends dann auch die CD live, wenn die Kinder dann im Bett sind…

Die 6jährigen, die das Piercing vom Nachmittag noch verdauen müssen…

Poldi: Genau! (lacht) Aber natürlich lassen wir uns das nicht nehmen die CD abends live zu präsentieren. Wir haben auch noch dazu zwei Bands eingeladen, die allerdings noch geheim sind.

Tyson: Ich würd noch gerne was zu dem Thema „La Familia“ loswerden. Die Leute sehen uns sowieso als grenzlastig und wir leben eine harte Musik. Deswegen heißt es auch im Refrain: „In unserem Revier schlagen Worte wie Blei bei euch ein“. Wir gehen gar nicht auf körperliche Gewalt ein. Denn Worte können viel mehr verletzen aber auch viel Wahres geben.

Erzählt uns doch mal was über die generelle Mischung auf der CD?

Tyson: Sie ist definitiv abwechslungsreich. Zu den provokantesten Songs gehört bestimmt „Wer hat den Größten“. Wenn man den Titel hört, könnte man denken es wäre eine Fickparole. (grinst) Aber es geht um Hass, der von Religion ausgeht. Es ist ja gerade viel darüber in den Medien gewesen – mit den Päpsten, Missbrauchsopfern und anderen Religionen.

Und Balladen? Gibt es die auch?

Tyson: Ja klar. Bei der Ballade haben wir uns was ganz heftiges mit Orchester und Streichern ausgedacht. Zu einem Thema, das bisher in der Szene noch gar nicht so aufgegriffen worden ist: Scheidungskinder. Der Song dazu heißt „Von Drachen und Helden“.

(Anmerkung der Redaktion: Der Song hat eine sehr poetische Schlusszeile, die wir euch nicht vorenthalten wollen: „Denn Helden fliehen nicht und Drachen lässt man besser ziehen“)

Wie läuft bei euch der Prozess des Songschreibens eigentlich?

Juli: Songschreiben ist eigentlich komplett Tyson’s Ding.

Tyson: Und meistens habe ich die Musik vor dem Text. Ich schreibe meine Songs ausschließlich aus der Emotion heraus. Ich versuche dann die Musik zu analysieren um das Gefühl dahinter zu verstehen. Welcher Text passt dazu? Wenn ich dann die richtige Emotion habe, dann fließen die Worte da einfach rein.

Wann ist dann der Zeitpunkt, wo du deine Ideen mit den anderen Bandmitgliedern teilst und dich mit Ihnen berätst?

Jan: Ab 30 Sekunden würde ich sagen.

(alles lacht)

Jan: Er hat eine Idee, einen Aufhänger, ne Chorus und das halt meistens über eine Strecke von 30 Sekunden. Und dann schickt Tyson schon die Sachen rum.

Juli: Ja, sobald eine Strophe steht.

Jan: Genau, der ganze Song wird nicht komplett ausgearbeitet und ausarrangiert. Es geht erst einmal um den Refrain und die Strophe.

Tyson: Manchmal hab ich sogar schon einen Pre-Refrain…

Jan: … oder eine Bridge, wo man merkt wo es hingeht.

Und wie kommt ihr dann ins Spiel?

Jan: Wir geben dann Feedback wie wir‘s finden, ob‘s scheiße ist oder nicht…

Fridge-e: Ob‘s funktioniert!

Jan: Und wenn wir‘s Scheiße finden macht er meistens trotzdem weiter (lacht). Wenn er etwas richtig gut findet boxt er es echt durch.

Wie kritisch ist er denn da? Wie sehr lässt er sich denn da reinreden?

Jan: Ach ja, schon – geht schon. Aber nach fünf Verbesserungsvorschlägen bockt er meistens. Dann macht er einfach dicht! (grinst)

 

Fünf pro Song, oder fünf pro Tag?

Jan: Pro Album!

(Gelächter)

Fridge-e: Du kannst halt nicht einfach zu Tyson gehen und sagen: Das find ich Scheiße! Dann musst du schon sagen wieso, weshalb, warum!

Jan: Vieles entsteht auch direkt vor den Konzerten, weil wir ja faktisch aufgrund der Entfernung nicht proben.

(Anmerkung der Redaktion: Wollte man alle 5 Jungs besuchen fahren, wäre man 800km unterwegs!)

Jan: Wenn du manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst, dann brauchst du auch mal eine andere Meinung – das ist dann nur ein Funke.

 

Na dann Jungs, mal Tacheles: Wie zufrieden seit ihr mit dem was Tyson geschrieben hat?

Tyson: Ich geh mal besser raus!

(Gelächter)

Fridge-e: Ich bin mehr als zufrieden! Bei vielen Deutschrockbands hörst du extrem raus, welche Band ist, weil sie einfach bei ihrem Konzept bleiben. „HASSPIRIN“ ist extrem abwechslungsreich geworden, nicht nur von den Themen, auch von der Musik her. Wir machen nicht nur HumpePumpe, Deutschrock und fertig. Ein und dieselbe Art von Melodie, ein und dieselbe Art von Songwriting, sondern wir versuchen uns auch mal in ganz andere Gefilde zu begeben.

 

Tyson, das geht so nicht! Du musst wirklich raus gehen – die loben dich ja nur!

Tyson: (grinst) Ist doch gut!

Poldi: Wir sind keine Band, die auf einer Welle reitet. Wir versuchen nicht jedes Jahr eine neue Scheibe rauszubringen. Vielleicht ist das auch etwas was uns ausmacht! Es dauert zwar immer ein bisschen bis was kommt, aber dann soll es bitteschön auch richtig geil werden. Wir haben uns deshalb auch gar keinen Riesendruck gemacht. Klar sind zwei Jahre ins Land gezogen. Aber so ist auch die Ruhe da und man kann sich intensiver um Arrangements usw. kümmern.

Wird man dann aber nicht irgendwann ungeduldig?

Poldi: Klar, im Hinterkopf hast du schon, dass wir wieder ein neues Album rausbringen wollen.

Fridge-e: Ja und wenn dann die Ungeduld zu groß wird dann haust du halt schon mal was raus, haben wir ja auch! (grinst)

(Anmerkung der Redaktion: „Mit Vollgas durch die Wand“ wurde bereits im Dezember veröffentlicht.)

Poldi: Wie eine Art Lebenszeichen, aber auch, um die Reaktionen zu sehen. Das war auch eine Bestätigung, dass wir auf Kurs sind, weiter geht’s! Und dann fängst du auch irgendwann das Planen an.

Juli: So wird es dann auch keine Fließbandmusik, wie ich das gerne nenne. Oft habe ich bei Bands das Gefühl dass sich die Alben sehr gleichen, selbst die Lieder untereinander, sei es vom Arrangement oder vom Sound her. Man kann zwar immer irgendwie sein Ding abliefern, aber es fehlt der Pfiff, das Besondere daran.

Fridge-e: Und das merken auch die Fans und das hörst du dann auch an der Resonanz.

Jan: Umso mehr freuen sie sich dann auch über das Ergebnis.

Tyson: Betreff abwechslungsreich: (lacht) Wir haben unsere erste Country-Irish Folk Nummer aufgenommen (grinst). Stell dir mal Amy McDonald Musik mit meiner Stimme vor.

Fridge-e: Weißt Du, das meinte ich gerade: Schön abwechslungsreich, mal was anderes.

Tyson: Und vielleicht kommen ja noch ein paar Bläser rein, wir sind da noch ein bisschen am Experimentieren. (grinst)

 

Und wie heißt der Song?

Tyson: „Ich muss nen Scheiß!“

Habt ihr denn Lieblingssongs auf der neuen Scheibe?

Tyson: Ich hab ihn schon! Mir ist eigentlich nur zum Feiern zumute und deswegen ist „Von Herren und Narren“ mein Lieblingssong. Ich muss da nämlich immer an Poldi und mich denken. Wenn wir irgendwelche Gelage hatten und uns auf Partys was ganz peinliches erlaubt haben, das dich dann den nächsten Tag oder die nächste Woche im Kopf fickt. Ich glaube damit kann sich jeder identifizieren, weil jeder schon mal was erlebt hat was ihm peinlich war, oder was er im Suff gemacht hat. Da hast du dann tatsächlich manchmal schon Selbsthass auf dich. Und natürlich ist das der Songs, auf den ich mich richtig freue den auch endlich live zu spielen!

Fridge-e: Ich hab sogar zwei Favoriten. Einmal „Ich muss nen Scheiß“, weil der einfach direkt gute Laune macht und mich ein bisschen an alte Punkrockklassiker erinnert, wenn Toxoplasma nen Spaßsong rausgehauen hat und dann die Ballade. Das ist zwar für mich sehr untypisch weil ich privat lieber die derbe Musik höre. Aber als Tyson den Song damals hochgeladen hat und ich mir den angehört habe, bekam ich direkt einen Kloß im Hals und fast Pipi in den Augen. Das ging mir direkt unter die Haut.

Jan: „Mit Vollgas durch die Wand“, was ja schon veröffentlicht wurde finde ich am besten. Ich mag lieber die Uptemposachen, das liegt mir auch mehr beim Spielen.

Hat das was damit zu tun wie gut du einen Song spielen kannst?

Jan: Ja natürlich! Wenn ich mich beim Spielen nicht so konzentrieren muss fällt es mir logischerweise leichter und ich kann mich einfach in den Song fallen lassen. Bei anderen Songs muss ich schon echt dabei sein – da bin ich wohl nicht talentiert genug dafür. (lacht)

 

Wie sieht‘s bei dir aus Poldi? Hast du einen Lieblingssong? Und jetzt sag nicht ALLE!

Poldi: Alle! (grinst)

Du sollst doch nicht immer alles nachsagen!

Fridge-e: Hab doch mal eine eigene Meinung! (grinst)

Poldi: Bei mir schwankt das immer so ein bisschen, aber am ehesten „La Familia“! Es soll ja auch wahrscheinlich der Opener der Platte werden. Für mich macht der Song einfach am meisten Bock, der ist echt gewaltig und dann noch live! Mit solchen Songs auf die Bühne oder auf Tour zu gehen, das hat was total Enthusiastisches für mich! Das finde ich echt geil und macht einfach nur Lust zu spielen! Das gibt auch so ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl. Und die Ballade „Von Drachen und Helden“ gehört auch zu meinen Favoriten, das ist so eine Herzensangelegenheit. Weil sie viel mehr Leute betrifft als du glaubst. So richtig reingehen in das Thema will ja keiner, weil es da weh tut. Ich schwanke halt immer so zwischen 2-3 Songs.

Wie 2-3 Songs? Dann wollen wir jetzt auch noch deine Nummer drei erfahren!

Poldi: „Mit Vollgas durch die Wand!“ (grinst) Das finde ich gerade in Verbindung mit dem Video, das wir zusammen mit dem Song released haben, einfach genial. Weil da das Liveflair rüberkommt und der Spaß, den wir dabei haben, die Emotionen, das finde ich einfach genial! Wenn ich das Video sehe bekomme ich jedes Mal Gänsehaut – wirklich!

Juli: Lieblingslieder müssen sich ja auch mit der Zeit entwickeln. Vielleicht ändert sich das ja auch noch. Und deswegen, wenn Poldi jetzt sagt: „Mit Vollgas durch die Wand“ ist einer seiner Favoriten, dann liegt das vielleicht auch ein Stück daran, dass man mit dem Song schon Erfahrungen gesammelt hat und Erlebnisse assoziiert.! Das sind so geile Erinnerungen, als wir mit der ganzen Crew und den Technikern unterwegs waren und das ist dann echt genial!

Es steht ja schon einiges großes an für das Jahr, das haben wir ja schon kurz angeschnitten. Was habt ihr denn sonst noch so in der Pipeline? Da gibt es doch bestimmt schon etwas, was ihr bereits erzählen dürft, oder?

Poldi: Wir werden auf jeden Fall dieses Jahr eine Tour fahren, eine eigene Jubiläumstour mit zwei Bands die uns begleiten. Das wird voraussichtlich im Spätherbst sein, wenn die ganzen Festivals rum sind, und wir selbst auf den Festivals ein bisschen Erfahrung mit den neuen Songs und so gesammelt haben. Und eine kleine Überraschung gibt es vor der Tour noch, (grinst) die dürfen wir auch noch nicht verraten…

Oh Mann Poldi! Jetzt machst du es aber echt spannend! Erst die Mohrrüben hinhalten und dann doch noch nicht mal dran knabbern lassen!

Poldi: Wir haben schon so viel offenbart (grinst)! Ihr wisst sogar schon wie das Album heißt! Es wird halt 2-3 kleine Überraschungsshows geben…

Hmmm, aber wahrscheinlich ist die Überraschung wo sie stattfinden werden, oder?

Poldi: Genau! (inzwischen mit Dauergrinsen im Gesicht!)

Tyson: Also kein Ficksongs…

Wie Ficksongs? Aus welchem Themengebiet kommst du denn gerade angeschossen? Wir versuchen gerade das Geheimnis eurer Überraschungssongs zu lüften!

Tyson: Oh sorry. Aber soll ich dir mal was sagen?

Schon klar, für Details muss ich mich bestimmt an Poldi wenden, oder?

Tyson: Ja schon, aber was die Details angeht hab ich echt gar keine Ahnung. Ich hab mich die letzten Monate eigentlich nur in meinem Keller eingeschlossen und an den Songs gefeilt und davon gar nichts wissen wollen. Ich hab da auch gar keinen Bock drauf mich ablenken zu lassen! Wenn‘s so weit ist, dann kommen die und packen mich in nen Case …

Juli: Weißt du, so ein Garderobencase, ein stehendes! (grinst)

Tyson: Genau und bringen mich mit ner Sackkarren auf die Stage. Aber vielleicht können wir zu unseren Fans ja so viel schon sagen: Ihr seid jetzt 10 Jahre auf unsere Konzerte gekommen und jetzt kommen wir mal zu Euch!

Poldi: Das hat der Tyson schön gesagt, aber mehr wird jetzt echt nicht verraten! Danach gehen wir wie gesagt auf Tour, deutschlandweit, vielleicht sogar noch Österreich und Schweiz. Es werden bundesweit neun Termine sein, die alle schön verteilt sind …

Also Kilometer schrubben!

Poldi: Ja genau, ich weiß nicht, aber es werden bestimmt etliche tausend Kilometer sein, wenn du in jeder Ecke von Deutschland irgendwo halt machen willst.

Und Festivals?

Poldi: Stimmt, da sind wir schon für ein paar gebucht und mal sehen was da sonst noch so kommt. Wir spielen auf alle Fälle auf der G.O.N.D, auf dem Ehrlich & Laut Festival und in der Schweiz . Zum Release gibt es auch ne neue Homepage und da findet Ihr dann auch alle Termine. Es dauert zwar noch ein bisschen, aber zum Release von „Hasspirin“ wird sie dann live sein.

Zur Homepage hätte ich da noch eine Frage…

Poldi: facebook.com/wildejungsofficial und wir sind Topeintrag bei Google (grinst stolz)

 

Tja so clever war ich nicht über Google zu gehen, ich habe einfach nur wildejungs.de eingegeben und kam da auf eine Gay-Seite…

Fridge-e: Oh Mist, jetzt sind wir ertappt! (lacht)

Tyson: Keine Sorge Fridge-e, wir haben kein Bild von der letzten Party hochgeladen! (lacht)

Juli: Eine Gayseite, echt? (lacht)

Poldi: Gott sei Dank gibt’s Google! Weil wenn du da nur „Wilde Jungs“ eingibst, sind wir Topeintrag mit 2,6 Mio Hits. Und wer was sucht geht über eine Suchmaschine.

Welche Chartplatzierung strebt ihr denn mit der neuen CD an?

Poldi: Platz 1 natürlich!

 

Ist das wichtig für euch?

Tyson: Wichtig nicht, das ist was fürs Ego. Da polierst du dir den Schwanz damit und wer was anderes sagt der lügt eigentlich.

Poldi: Vor ein paar Jahren wäre eine Band aus dem Deutschrock in den Charts gar nicht denkbar gewesen, jetzt ist die Musik charttauglich. Das ist halt das Kontroverse daran: ein Charteinstieg nach dem anderen und auf der anderen Seite kein Airplay im Radio.

Fridge-e: Und kein Castingscheiß!

Tyson: Authentisch!

Poldi: Nicht irgendeine Marionette, sondern von uns gemacht. Und das ist die Ehrlichkeit, die viele Leute auch zu schätzen wissen und deswegen auch die CD kaufen.

Tyson: Ich möchte dir gerne noch einen Song auf den Weg geben. Wir haben auch diesmal einen Song über Mädchen, aber er ist ein bisschen anders. Also wenn Wilde Jungs erwachsen sind und wilde Männer werden dann hört sich das dann quasi so an.

Mit der Vorproduktion des „Hochzeitspogo“ ging ein verdammt amüsanter Nachmittag mit den WILDEN JUNGS zu Ende. Bleibt nur eins noch zu sagen: Gebt Gas, Jungs! Und ab 24.05.2013 gibt es dann das beste Mittel gegen Kopfschmerzen und für gute Laune dann auch im Handel zu kaufen! Viel Spaß!

Interview von Mostly Harmless im April 2013

Termine im Überblick:

VÖ „HASSPIRIN“: 24.05.2013

Releaseparty: 25.05.2013, Stadthalle Alsfeld

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