Wir trafen Alexx Wesselsky von EISBRECHER in einem Hotel in Stuttgart und sprachen mit ihm über die Ereignisse im vergangenen Jahr, das Ende der Eiszeit-Tour in schwindelnden Höhen und die neue Scheibe „Die Hölle muss warten“, auf die man sich am 3. Februar 2012 freuen darf!
Hallo Alexx, danke für die Zeit, die Du Dir für uns genommen hast. Wir wollen allen Eisbrecher Fans, die jetzt noch einige Wochen warten müssen bis Euer neues Album „Die Hölle muss warten“ in die Läden kommt mit diesem Interview ein wenig die Zeit überbrücken.
Alexx: Grüß Dich! Ja, im Februar kommt unsere Neue in die Läden. Wir sind einfach nicht früher fertig geworden – echt bedauerlich, aber ohne eine neue Scheibe brauchst Du nicht auf Tour! Also mussten wir leider unsere ursprüngliche Planung über den Haufen werfen.
Das hatte wirklich nichts mit dem Labelwechsel zu SonyMusic/Columbia Records zu tun?
Alexx: Nein, gar nicht. Es wäre einfach unheimlich eng und holprig geworden, hätten wir den Termin noch halten wollen. Und das macht einfach keinen Sinn. Wir wollten die neue Scheibe richtig aufziehen und nicht unter Zeitdruck fertig klopfen.
Wir möchten gerne mehr über Euer letztes Konzert hören. Es war nicht einfach das Abschlusskonzert Eurer „Eiszeit“ Tour – es wurde liebevoll als „Gipfeltreffen“ bezeichnet. Wie kommt man auf die Idee ein Konzert auf der Zugspitze zu geben?
Alexx: Also eigentlich müsstest Du das eher Marco Goethel unseren Booker bei Protain fragen. Der kam damit schon vor fast 1 ½ Jahren um die Kurve. Wir fanden zwar, dass es eine gute Idee war und sagten: Mach mal! Aber wir dachten auch: Das wird eh nichts… Aber dann hat der Zug Fahrt aufgenommen, es wurde konkreter und auch die Frage: Wollen wir das wirklich? Auf 2.962 Höhenmetern wird die Luft dünn. Können wir so viele Leute ziehen, sind unsere Fans bereit so viel Geld auszugeben?
Wir hatten sogar bandseitig überlegt das Ganze abzusagen, weil wir nicht glaubten, dass es funktioniert! Aber der Vater des Gedankens war auch, dass für uns nicht nur eine Tour endet, sondern mit dem Wechsel zu einem Majorlabel wie Sony auch eine Ära zu Ende geht. Wir wollten was Besonderes, nicht nur irgendein Clubkonzert. Also haben wir kurzerhand den Club auf die Zugspitze verlegt und dort mit 450 Leuten das Ende der Eiszeit-Zeit nochmal richtig gefeiert.
Oh ja, es war ziemlich fett und Ihr habt es ordentlich krachen lassen, u.a. mit 13 Songs von der neuen CD! Ich habe die Bilder gesehen… Hammer!
Alexx: Ja, es war richtig fett! Ein richtig geiles, fettes, lautes Clubkonzert in ordentlicher Höhe – eben dem höchsten Berg Deutschlands. Und damit haben wir uns natürlich die Messlatte ganz schön hochgelegt. Als nächstes muss es natürlich weiter gehen: also höher als hoch!
Aber die Hölle liegt ja ein bisschen tiefer?
Alexx: Aber die Hölle muss ja auch warten!
Die Lieder von Eiszeit wirkten ruhiger, in sich gekehrter. An dem neuen Album „Die Hölle muss warten“ habt ihr fast 1 ½ Jahre gearbeitet. Wie würdest Du den Stil der neuen Songs beschreiben?
Alexx: Schwierig, was soll man darauf sagen… Es ist definitiv Eisbrecher Musik. Klar, ist ja auch von uns! Die einen finden es härter, rockiger, die anderen nicht. Aber soll ich den Stil beschreiben, ich würde sagen: wie immer. Es ist Eisbrecher wie man uns kennt. Harte Songs, softe Songs, Elektro-, Pop- und Rocksongs. Es ist eine schöne Rockplatte die eigentlich versucht relativ klischeefrei zu bleiben.
Wir haben keine reine Rock-, Heavy Metal- oder Gothikplatte gemacht, sondern spielen mit all diesen Elementen, weil wir das einfach gerne machen. Und es ist ein ziemlich spannender Stilmix, der ganz klar unseren Stempel trägt.
Was ist das Besondere daran?
Alexx: Weißt Du, es ist genau die Platte, die wir immer machen wollten und die einfach ein bisschen anders ist. Was genau daran anders ist, kann ich dir gar nicht so genau sagen. Vielleicht ist sie einfach reifer, vielleicht merkt man der Platte auch an, dass wir neuen Wind geschnuppert haben. Das neue Label bietet uns Möglichkeiten, die wir so bislang nicht hatten und wir wollen diesen Weg auch weiter gehen… schauen was als nächstes passiert. Die Zusammenarbeit hat uns neuen Schub gegeben! Aber ich bin ehrlich – die neue Scheibe war auch die härteste Produktion aller Zeiten – aber vielleicht haben wir das gebraucht – Blut, Schweiß und Tränen!
Am Schluss entscheiden aber die Fans. Uns gefällt es (und grinst), aber wir machen unsere Musik nicht für uns allein sondern für die Leute da draußen, für die Fans – und ja, ich hoffe denen gefällt es auch!
Auf MyVideo ist seit geraumer Zeit bereits das Video zu einem der neuen Songs „Verrückt“ zu sehen. Wie war die Rückmeldung der Fans? .
Alexx: Bislang hat der Song über 80.000 Clicks und klar sind wir da stolz darauf. Wir haben den Song kombiniert mit einem ziemlich aufwändigen Video und falls einige gedacht haben wir werden ruhiger, schlagerlastig nach dem Labelwechsel, dann wissen spätestens nach „Verrückt“ alle, dass dem definitiv nicht so ist!
Eisbrecher ist eine Rockband und „Verrückt“ ist wie eine Art Beruhigungspille für alle, dass wir auch auf der neuen Scheibe genau das bleiben!
Alexx, vielen Dank! Und nicht nur „Die Hölle muss warten“ – Wir warten ungeduldig auf Eure neue Scheibe und den Tourauftakt in Hamburg! Die berühmten letzten Worte – sie sollen Dir gehören!
Alexx: Irgendwie hat man ja alles schon irgendwann mal gesagt – aber:
Rechnet mit dem Schlimmsten, hofft stets das Beste. Frohes Neues, sauber bleiben, freundlich sein, respektvoll mit Menschen umgehen. Dann kann doch gar nicht so viel schief gehen, oder? Und Finanzkrise: Wenn unsere größten Probleme auf dieser Welt Finanzprobleme sind, dann haben wir wohl keine.
Insofern, auf in 2012, aber bleibt entspannt – denn die Hölle muss warten, macht Euch also keine Sorgen!
Interview von Mostly Harmless im Dezember 2011
Offizielle Homepage: www.eis-brecher.com
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