Was lange währt, wird endlich Wut – Am Freitag erscheint das heiß erwartete neue Studioalbum der Böhsen Onkelz. Gitarrist Matthias „Gonzo“ Röhr sprach mit dem Pressure Magazine über das neue Onkelz Album.
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Herzlichen Glückwunsch zu 40 Jahren Onkelz!
Danke.
Wie verbringt ihr die Tage um die Veröffentlichung der neuen Onkelz-Platte und wie gespannt seid ihr auf die Reaktionen eurer Fans?
Gonzo: Nun ja, es ist schon ein besonderer Tag, aber eine Feier oder ähnliches wird es nicht geben. Wir sind natürlich sehr gespannt, wie das neue Album bei den Fans ankommt und werden zum einen die Reaktionen berichtet bekommen, zum anderen aber auch selbst mal auf den einschlägigen Portalen nachsehen und die Stimmungslage checken.
Habt ihr etwa auch eine Feier mit „Kuchen und Bier“ geplant?
Gonzo: Wie schon gesagt, am Veröffentlichungstag nicht, aber wir kommen in wenigen Wochen zu den Proben zur Tour zusammen, da werden wir die Feier nachholen.
Wie seid ihr diesmal an die Produktion der Songs rangegangen? Gab es ein Konzept und Leitfaden dazu, wie die Songs klingen sollen?
Gonzo: Erstaunlicherweise waren wir alle auf demselben musikalischen Trip und waren einer Meinung, wie das Album werden soll. Wir wollten Onkelz pur! Geile Riffs, schwere Sounds und typische Onkelz-Texte. Das alles im gewohnt guten Mix von Michael Mainx zusammengeschweißt. Als wir uns trafen, haben wir alle schon irgendwie gewusst, dass es ein typisches Onkelz Album werden wird.
Was bringt euch nach 40 Jahren dazu, Texte zu schreiben? Was inspiriert und treibt euch an?
Gonzo: Es gibt so viele kontroverse Themen. Somit geht einem die Inspirationen nie aus.
Bei unserem kürzlichen Gespräch über die offizielle Gonzo Biografie (Pressure Magazine berichtete), teiltest du uns mit, dass es das wohl „Onkeligste Album“ seit langem wird. Was macht diese Platte für dich besonders, insbesondere in Bezug auf das Bandgefüge und die gemeinsame Zusammenarbeit?
Gonzo: Wir hatten von Anfang an die gleiche Idee. Wir haben uns im Studio zusammengesetzt und drauflos gespielt. Die Ideen sind nur so aus uns herausgesprudelt. Wir haben in den letzten Jahren sehr viele Konzerte gespielt und unseren Bandspirit wollten wir in den Songs festhalten. Wir haben wenig mitgebrachtes Ideenmaterial verwendet, um alles so spontan und „Onkelig“ wie möglich zu halten.
Welche Top-3 Songs auf der Scheibe sind deine persönlichen Favoriten und weshalb?
Gonzo: Sehr schwer zu sagen, wirklich! Ich habe so viele Lieblingstitel auf dem Album: „Wer schön sein will, muss leiden“, „Der Hund, den keiner will“, oder „Saufen ist wie Weinen“, „Wie aus der Sage“, „Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf“ … Ich könnte eigentlich alle Songs hier aufführen. Jeder Titel hat etwas, das mich kickt …
Kürzlich sprachen wir bereits über deinen Sohn Vincent, der diesmal auch bei einem Song Hand anlegen durfte?
Gonzo: Vinny hat zum Song „Wie aus der Sage“ die Streicher Arrangements gemacht und die Streicher dann per Keyboard eingespielt. Grundsätzlich trägt er sehr gern seine Ideen bei, er ist aber in erster Linie unser Live Keyboarder. Aber wir finden es wirklich sehr angenehm einen Musiker mit an Bord zu haben, der auch seine eigenen Ideen einbringt und sound-technisch auf dem neuesten Stand ist.
Ihr startet das Album seit langem mal wieder mit einem Prolog. In diesem Fall mit der Stimme Ben Beckers. Inhaltlich erinnert das Zitat an das frühere Henry Miller-Zitat aus „Wendekreis des Krebses“. Schon damals bezog sich das Zitat auf die „Wahrheit“. Wie kam die Idee zustande, wieder mit einem Intro zu arbeiten?
Gonzo: Das war Stephans Idee und er hat sich auch um die Ausführung gekümmert. Mir gefällt es jedenfalls sehr gut!
„Auf unseren Wunsch, wurde der Name nicht geändert“ ist der wohl spannendste Satz im Prolog. Wir erinnern uns an die 90er Jahre, in denen Alfred Biolek (Boulevard Bio 1992) oder Bands wie „Die Ärzte“ und zahlreiche Medienvertreter euch nahe legten, den Bandnamen zu ändern. Wie denkst du heute darüber, wenn du dich an die damalige Zeit und diese Forderung erinnerst?
Gonzo: Es war eine harte Zeit, in der wir viel gelernt haben.
Das komplette Establishment hat auf uns eingeprügelt, wir haben viele Lügen in der Presse über uns lesen müssen.
Wir haben die Presse immer wieder verklagt, standen gegen einige der größten Tageszeitungen vor Gericht und haben wirklich kuriose Urteile erlebt.
Das alles hatte Folgen für unsere Zukunft, aber aus heutiger Sicht war es eine wichtige Zeit. Wir haben sehr viel gelernt. Wie einfältig die Forderung nach der Änderung unseres Bandnamens war, kann sich jeder vorstellen. Eigentlich komplett idiotisch, überhaupt auf so eine Idee zu kommen. Was für ein Weltbild hatten oder haben diese Leute?
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Im zweiten Teil des Böhse Onkelz Interviews zum neuen Böhse Onkelz Album (VÖ: 28.2.2020) spricht Gonzo über die Medien und deren Umgang mit den Onkelz.
Wir ham‘ noch lange nicht genug! Wir vom Pressure Magazine haben zahlreiche spannende Beiträge, News und Interview mit Stephan Weidner, Pe und Gonzo in unserem Archiv. Klick auf die Suche und lass dich überraschen… ZUM ONKELZ ARCHIV
Böhse Onkelz Interview mit Gonzo Röhr am 26. Februar 2020 – von Marcus
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