Donnerstag, März 28, 2024

Paradise Lost

Bandhistorie:

Beeinflusst durch Gruppen wie Celtic Frost und Candlemass, entschlossen sich Nick Holmes, Gregor Mackintosh und Matthew Archer Ende 1987, Paradise Lost zu gründen. Im Jahr darauf komplettierten Aaron Aedy und Steve Edmondson die Band. Edmondson übernahm dabei den Bass, sodass sich Holmes, der anfangs diese Funktion nebenbei ausübte, auf den Gesang und die Texte konzentrieren konnte.

Bis 1989 wurden drei Demos veröffentlicht: das im Dezember 1988 eingespielte Tape „Paradise Lost“ sowie „Frozen Illusion“ und „Pain of Desolation“. Auf diesen zelebrierten Paradise Lost Death Metal mit Doom-Einflüssen und machten sich damit in der englischen Death-Metal-Szene neben Gruppen wie Bolt Thrower schnell einen Namen. Sie unterschrieben in der Folge einen Plattenvertrag beim englischen Label Peaceville Records und veröffentlichten dort im Jahre 1990 das Debütalbum „Lost Paradise“, auf dem sie ähnlich wie auf den Demos düsteren Doom-/Death-Metal spielten. Im folgenden Jahr erschien das Album „Gothic“, ein Referenzwerk, das einem ganzen Genre, nämlich dem Gothic Metal, seinen Namen geben sollte. Obwohl die Death-Metal-Einflüsse im Gesang auf diesem Album noch vorherrschend waren, wurde nun bei drei Liedern weiblicher Gesang der Gastsängerin Sarah Marrion verwendet, Orchesterpassagen und Keyboardklänge wurden erstmals eingesetzt. Zu der Zeit waren Paradise Lost ein Teil der später sogenannten „Big Three“ des Doom Metal zusammen mit My Dying Bride und Anathema, die alle bei Peaceville unter Vertrag standen.

Mit dem dritten Album „Shades of God“ erfolgte 1992 der Wechsel zu Music for Nations. Das alte, verschnörkelte Logo – Markenzeichen vieler Death-Metal-Bands – war verschwunden und auch der Klang hatte sich im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben gewandelt, insbesondere an Nick Holmes’ Gesang wurde eine Abkehr vom Death Metal offenkundig, insofern lässt sich dieses Album am ehesten als Doom Metal mit leichten Death-Metal-Einflüssen beschreiben. Das auf der CD-Version als Bonustitel enthaltene Lied „As I Die“ gehört zu den erfolgreichsten der Band. Auf dem 1993 veröffentlichten Album „Icon“ waren kaum noch Death-Metal-Einflüsse zu hören. In der Folge bestritt man Tourneen u.a. mit Sepultura. 1995 veröffentlichte die Band das Album „Draconian Times“ und erreichte innerhalb der Metal-Szene ihre größte Popularität, unter anderem spielte sie vor 120.000 Zuschauern als Headliner auf dem Dynamo Open Air.

Ab Mitte der 1990er Jahre veränderte die Band ihren Stil mit jeder neuen Veröffentlichung signifikant, wobei vor allem die stärkere Miteinbeziehung elektronischer Elemente die Richtung vorgab. So überraschte das 1997er-Album „One Second“ durch teils bedächtigeres, aber andererseits auch dynamischeres Songwriting. Rezensenten befürchteten, ältere Fans könnten vor den Kopf gestoßen werden, nannten die Platte aber auch ein „rundes und aufregendes Rock-Album der Spitzenklasse“.

Höhepunkt dieser Entwicklung war das Album „Host“ von 1999, dessen elektronische Klänge und ruhige Grundstimmung stark an Depeche Mode erinnerten und außer einer immanenten Melancholie nichts mehr mit dem Gothic Metal gemein hatten. Der Frage nach der Zuordnung zu einem musikalischen Stil begegnete Sänger Nick Holmes mit der eigenen Genredefinition Dark Rock.

Uns ging es, ohne viel nachzudenken, immer darum, die Musik zu machen, die wir selbst hören. Gregor hatte nie etwas mit Metal zu tun. Seit ich ihn kenne, hört er Punk und Gothic. Ich selbst höre einfach alles, von Thrash über Pop bis hin zu Klassik. Wenn ein Song gut ist und man ihn liebt, sollte man dazu stehen.

Nick Holmes

In der Folge wandte sich die Band mit ihrem 2001 veröffentlichten Album „Believe in Nothing“ und der 2002 erschienenen Platte „Symbol of Life“ sukzessive wieder härteren Tönen zu, ohne jedoch zu ihren Wurzeln im Metal zurückzukehren.

Ende Februar 2005 erschien das zehnte Album der Band, schlicht „Paradise Lost“ betitelt. In der limitierten Ausgabe waren zusätzlich String-Dub-Mixes von „Over the Madness“ und „Don’t Belong“ enthalten.

Das elfte Studioalbum mit dem Titel „In Requiem“ erschien am 18. Mai 2007. Noch vor dem offiziellen Verkaufsdatum kürte das Magazin Metal Hammer „In Requiem“ zum Album des Monats. Es weist Einflüsse von Shades of God oder Icon auf, vernachlässigt dabei, wie auch Nick Holmes meint, nicht Paradise Losts musikalisches Schaffen der letzten zehn Jahre. Wie schon bei den beiden Vorgängeralben gab es neben einer Standardversion noch eine limitierte Version, die zwei Bonus-Songs enthielt. Im November 2007 wurde eine DVD-Dokumentation mit dem Titel „Over the Madness“ veröffentlicht.

Am 23. Mai 2008 erschien eine Live-DVD sowie -CD mit den Titel „The Anatomy of Melancholy“. Das Konzert hierfür fand am 12. April 2007 in London statt. Im August 2008 erklärte Schlagzeuger Jeff Singer seinen Ausstieg bei Paradise Lost aus persönlichen Gründen. Die Position des Schlagzeugers wurde im März 2009 mit Adrian Erlandsson besetzt, der bereits bei At the Gates, Nemhain, The Haunted, Samsas Traum und Cradle of Filth aktiv war.

Am 25. September 2009 erschien in Deutschland und Europa das zwölfte Studio-Album „Faith Divides Us – Death Unites Us“. Auf der anschließenden Europatournee wurde Gregor Mackintosh wegen eines Krankheitsfalles in seiner Familie durch Milly Evans, den Keyboarder von Terrorvision, ersetzt.

Die DVD „Draconian Times MMXI“ wurde am 4. November 2011 veröffentlicht. Neben diversen Bonusmaterial ist ein Livekonzert enthalten, welches am 1. April 2011 in London aufgezeichnet wurde. Aus Anlass des 15-jährigen Jubiläums wurde hierbei das Studio-Album „Draconian Times“ aus dem Jahre 1995 komplett live gespielt.

Besetzung:

Nick Holmes – Gesang

Gregor Mackintosh – Gitarre

Aaron Aedy – Gitarre

Steve Edmondson – Bass

Adrian Erlandsson – Schlagzeug

Diskografie:

1990 – Lost Paradise

1991 – Gothic

1992 – Shades of God

1993 – Icon

1995 – Draconian Times

1997 – One Second

1999 – Host

2001 – Believe in Nothin

2002 – Symbol of Life

2003 – At the BBC (Live)

2005 – Paradise Lost

2007 – In Requiem

2008 – The Anatomy of Melancholy (Live)

2009 – Faith Devides Us – Death Unites Us

Webseiten:
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