Samstag, April 20, 2024

Die Bockwurschtbude

Bandhistorie:

Der Grundstein für alles war die Auflösung von Frankfurts einziger Blechpunkband „Die Kunstblumen“. Da man sich endlich einen Mikroständer gekauft hatte, beschlossen Mikro Mostrich und Mieschka Mayonaise im November 1995 künftig richtige Musik zu machen. Einen Proberaum in der Schule der beiden hatte man auch schon. Eben diese Schule sollte auch das erste Equipment der beiden stellen. Aus umgedrehten Kochtöpfen waren immerhin schon eine verkackte Snare und ein Percussion-Tom geworden („geliehen“ von unserem Musiklehrer) und Mikro spielte auf einer Kinder-E-Gitarre und einem aus dem Englischraum geklauten 10W-Verstärker. Noch heute besteht unsere Gesangsanlage aus zwei großen Boxen, die uns der Schulleiter so richtig mit Vertrag überließ.

Erste eigene Songs entstanden, nachdem man ein halbes Jahr irgendwelche Punkkapellen und Schlager versuchte zu covern. Ebenfalls eine Sache, die uns bis heute Spaß macht. Am 31.12.1995 fand schließlich das erste Konzert im Trockenraum eines ostdeutschen Neubaus statt. Vor 5 Leuten (zu Spitzenzeiten). 1-A Kellerkonzert.

Ein halbes Jahr später folgten dann erste Aufnahmen mit „Telekoma“ in der Garage von Mieschkas Vater (In einem Garagenkomplex!). Dort haben wir dann schon ein erstes Feedback von verärgerten und interessierten Garagenbenutzern bekommen. Ergebnis: 1. Tape „Brühpimmel“. Echter Garagensound, der ca. 70 mal auf dem Schulhof vertickt wurde. Nun folgten weitere Auftritte (vor allem auf „Tag der offenen Tür“-Feten unserer Schulen. Ja wir waren richtige Stars! Es wurde uns aber bald klar, das da noch etwas fehlte. Ein Basser. Ãœber 30.000 Ecken, die heute keiner mehr nachvollziehen kann, kam Robert Rotcool, der damals noch Robert Rotkohl hieß, im August 1996 in die Band. Man probte nun (wenn überhaupt) in einem Abstellraum einer kath. Kirche. Nun entstanden neue Songs, wie „OI!kalyptusbonbon“ (welches, auf simple Art und Weise das unpolitische Gehabe einiger Skins anprangerte und sich aber deren Lieblingskapellen lustig machte, in denen die deutsche Rechtschreibung sehr zu kurz kommt.), die uns in Windeseile zur Kultband un Frankfurt (Oder) werden ließen.

Es folgten immer mehr Auftritte in und um Frankfurt (Oder). Bis nach Kleinensiel bei Bremen verschlug es uns, wo wir, nachdem wir in Hannover aus dem Zug gezogen worden sind, weil gerade Chaostage waren, wo wir gar nicht hin wollten, mit einiger Verspätung ganze 2 Sonx spielen durften. Keine gute Werbung für uns. Das holten wir dann aber auf verschiedenen Tapesamplern nach. Im Herbst dachte Robert Rotcool daran, wieder auszusteigen.

Allerdings wollte er vorher aber für Ersatz sorgen. Fabi Pfeffer. Von nun an hatten wir zwei Basser, denn Robert blieb doch. Man einigte sich schließlich, daß sie sich mit einer zweiten Gitarre abwechselten. Da der Sound nun bei weitem fetter klang, als wir es uns je erträumten entschlossen wir uns mit Roberts Bruder und seinem 8-Spur-Gerät neue Aufnahmen zu machen. Anfang 1997 erschien dann das neues Tape „Bier statt Böller“. Obwohl wir uns alle, bis auf Mikro und Mieschka, kaum kannten hat es mit uns ganz gut geklappt. Selbst als Mieschka aus Faulheit zur Bundeswehr mußte haben wir es geschafft zusammenzuhalten. Allerdings gab es nun ein anderes Problem. Unser Proberaum wurde mit zunehmenden Equipment zu klein. Man zog ins IRISH PUB. Ein Haus, das heute leer steht und öfter das Ziel von Hausbesetzungen in Frankfurt (Oder) ist, wenn es kalt wird. Vielleicht klappt es ja irgendwann mal. Wie dem auch sei. Als das IRISH PUB seine Türen schloß, wurden auch wir rausgeschmissen. Ein 3/4 Jahr war man nun auf Proberaumsuche. Kurz vor Auflösung standen wir, als man endlich einen neuen Proberaum gefunden hatte. Das von den Medien in die weite Welt getragene Jahrhundertochwasser in Frankfurt (Oder) machte leider auch vor unserem Proberaum nicht halt. Nachdem es wieder abgetrocknet war, waren auch wir alle wieder fit. Frisch machten wir uns nun ans dritte Tape. Welches bis auf die miese Soundqualität unser bestes wurde. Name: „Leben für den Augenblick“.

Die mieserable Soundqualität ist damit zu begründen, weil das Tape pünktlich zu unserer Geburtstagsfeier im MIKADO fertig sein sollte. Wir haben uns beim Mischen (Unter Walkmankopfhörern !) nicht sonderlich viel Zeit gelassen. Die Feier war aber geil und die FREIWURSCHT, die es gab wurde von den Besuchern brav aufgegessen und nicht wie Früher zurück auf die Bühne geworfen. Anfang 1999 machten wir eine kleine Frühjahrstour, die von sich her schon sehr erfolgreich war. Den Höhepunkt erreichten wir jedoch in Frankfurt selbst, wo wir als Lokalmatadore als Vorband von Mutabor eben jene gegen die Wand spielten. Diverse Veröffentlichungen auf Tape- und CD-Samplern haben uns mittlerweile einen Namen verschafft, der fast im gesamten Bundesgebiet ein Begriff ist. Aktuell ist nun unser neues Tape „The unknown Punkband“. Leider auch in bescheidener Qualität, da wir nicht wirklich das Geld für ordentliche Studioaufnahmen und entsprechendes Mastering besitzen. Aber das kommt ja vielleicht bald. Wir arbeiten dran. Letztere Höhepunkte unserer Bandkarriere waren ein erneutes Hochwasser im Proberaum (Scheiß Klimaveränderung !!!) und ein 2. Platz beim Vorausscheid zum 7. Landesrockwettbewerb BRB in Frankfurt (Oder). Wo wir aber beim Endausscheid aber kläglich versagt haben. Es gibt eben Höhen und Tiefe.

Dann war es mal wieder eine Weile ruhig um die Bockwurschtbude. Zumindest nach außen. Diesmal waren wir jedoch nicht so faul wie sonst, sondern haben zum Ende des Jahres 2000 ein paar Gix gespielt und noch im Dezember angefangen ein neues Tape einzuspielen. Besser gesagt, eine CD. Wir haben jede Menge neue Stücke, die unserer Meinung nach so gut sind, daß wir sie nach dem Endmix auch mastern lassen werden und die daraus entstehenden CD (R´s) fremdproduzieren lassen. Aller Voraussicht nach, wird es jedoch wahrscheinlich bis zum Sommer 2001 dauern, bis die Aufnahmen (natürlich auf dem hauseigenen Label „Kraut & Rüben Records“) erscheinen werden. Endlich haben sich auch Fabi & Robert in der Frage geeinigt, wer jetzt fest den Bass spielen soll. Im gegenseitigen Einvernehmen, wie man so schön sagt, steht jetzt fest: Bei allen neuen Stücken spielt Fabi den Bass und Robert die Gitarre. Mit etwas Licht in den Augen schauen wir also wieder in die Zukunft…“

So stand es geschrieben in der Bandinfo vom März 2001. Dass es noch mal fast ein ganzes Jahr dauern würde, bis wir endlich unsere neue Demo – CD präsentieren konnten, wussten wir damals noch nicht. Ende Januar 2001 waren die Aufnahmen fertig und wir ebenfalls. Denn als die Aufnahmen abgeschlossen waren, mussten wir feststellen, dass die sie qualitativ nicht dem entsprachen, was wir uns vorstellten & außerdem waren sie viel zu langsam. Also entschlossen wir uns, das ganze noch einmal zu machen. Nur war auf einmal die Zeit nicht mehr dazu da. Diverse persönliche Gründe führten dazu, dass wir im Jahr 2001 nur 7 Konzerte machten (Darunter aber ein paar Highlights, wie z.B. das alljährlich stattfindende Oderbruch – Open Air (OBOA) oder 3 Konzerte mit den großartigen Wohlstandskindern) und schließlich im November abermals anfingen, unsere Sachen aufzunehmen. Es kamen nochmals 5 Stücke hinzu, die es in sich hatten & schon allein deshalb hatte es sich gelohnt, noch einmal mit den Aufnahmen zu beginnen. Wir ließen uns Zeit und achteten wir darauf, dass auch wirklich alles stimmte. Wenn man sich schon so lange Zeit lässt, soll man dem geneigten Hörer ja auch etwas Ordentliches präsentieren können. Als auch die Aufnahmen abgeschlossen waren, nahmen Mikro Mostrich und Mieschka Mayonaise zum üblichen Weihnachts- & Jahreswechselstress noch mehr Stress auf sich und fuhren nach Berlin in die Studios des uniRadio – BB. Die ganze Nacht schlugen wir uns um die Ohren, um die Aufnahmen schließlich abzumischen & fristgerecht zum mastern abzuschicken.

Danach sind wieder einige Jahre vergangen und Konzerte gespielt. Daher hatten wir beschlossen, eine kleine künstlerische Schaffenspause einzulegen, um an neuen Songs zu arbeiten. Leider dauerte sie so lange und es kam zu Meinungsverschiedenheiten, daß Robert und Pfeffer die Band Ende August leider verließen. In Rosi, eigentlich Sänger der Frankfurter Krachcombo ODERFLUT hatte man aber nun einen Ersatzmann gefunden und tourte nun fortan zu dritt durch die Weltgeschichte. Mittlerweile hatte man auch schon wieder mehrere neue Songs. Und diese waren definitiv das Beste, was man je von uns gehört haben dürfte. Textlich sowie musikalisch. Konzerte wurden absolviert, die ein voller Erfolg waren. Damit hatten wir selbst fast nicht mehr mit gerechnet. Im Oktober 2005 ging es dann ins Studio, um nach 5 Demos(!) endlich den ersten Longplayer aufzunehmen. Leider hat sich der Abmischprozess auf Grund unseres faulen Mischers so lange hingeszogen, so daß das Teil erst Ende 2007 erschien. Aber letztendlich hatte es dann doch geklappt und die Platte (erschienen auf Nix Gut (CD) und Elbpower Records (Vinyl) erhielt zahlreich gute Reviews. Damit die Fans aber nicht so lange warten mussten, wurde vorab im Oktober 2007 schonmal eine 5″-CD mit 7 ganz neuen Titeln namens „Ein Ende am Licht des Tunnels“ veröffentlicht und zeigte die Band von ihrer aktuelleren Seite. Und während gerade später das gute Stück auch auf 10″-Vinyl auf Contra-Records erschienen ist, arbeiten wir schon wieder an neuen Songs für das kommende Album. Dazu waren wir im August 2008 / Mai 2009 / November 2010 schon für 8 Songs im Studio und nahmen auch im Proberaum einige Stücke auf. Wir befunden uns also auf einem guten Weg. Im Dezmeber 2010 erschien schließlich ein lang gehegter Wunsch – eine 7″ Picture Vinyl-Platte mit 2 Coverversionen – limitiert auf 100 Stück.

Nach einer guten ersten Hälfte 2011 mit für unsere Verhältnisse vielen Konzerten, verbrachten wir den Rest des Jahres mit Mopedfahren. Eine Freizeitbeschäftigung, die uns zu diesem Zeitpunkt wesentlich mehr Spaß machte, als im Proberaum zu versauern. Kurz vor der Vollendung der Aufnahmen, entschieden wir uns, das Album nochmal neu im bandeigenen Proberaum – genannt „Mostrich´s Sound Höhle“ aufzunehmen, weil wir mit dem vorherigen Gesamtergebnis nicht so zufrieden waren. Deshalb ging es Ende Januar 2012 ans Werk, um endlich – mal wieder nach 5 Jahren – eine neue Platte zu präsentieren. und nu isse endlich fertig. Am 04.01. 2013 erscheint die neue Platte „Back to the roots“ via Puke Music und ist überall erhältlich!

Besetzung:

Mieschka Mayonaise – Schlagzeug, Gesang

Mikro Mostrich – Gitarre, Gesang

Rosi Rettich – Bass, Gesang

Diskografie:

  • 1996: Brühpimmel (Demotape, Kraut & Rüben Records)
  • 1997: Bier statt Böller (Demotape, Kraut & Rüben Records)
  • 1998: Leben für den Augenblick (Demotape, Kraut & Rüben Records)
  • 1999: The unknown Punkband (Demotape, Kraut & Rüben Records)
  • 2000: Bier statt Böller / The unknown Punkband (Demo CDR, Kraut & Rüben Records)
  • 2002: Kräuterrock (CDR, Kraut & Rüben Records)
  • 2007: Für eine handvoll Bockwurscht (LP, Elbpower Records; CD, Nix-Gut Records)
  • 2009: Ein Ende am Licht des Tunnels (10″, Contra Records)
  • 2013: Back To The Roots (CD, Puke Music)

Webseiten:
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