Donnerstag, März 28, 2024

Axel Rudi Pell

Bandhistorie:

Geschichte der Rockmusik ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Es heißt, Rockmusik sei laut und gefährlich. Aber kennt nicht jeder von uns mindestens eine wunderschöne Ballade einer Rockband, bei der einem das Herz aufgeht? Einen Moment der Ruhe, des Nachdenkens, des Innehaltens, der -von einem zeitlosen Stück Musik unterlegt- unvergessen bleibt? Solche Augenblicke der Stille und emotionaler Sicherheit sind selten geworden in einer hektischen Welt wie dieser. Dabei liegen sie so nah.

Gute Rockmusik muss nicht zwangsläufig aus dem anglo-amerikanischen Raum kommen: Axel Rudi Pell ist ein Kind des Ruhrgebiets, hat früh sein Hobby zum Beruf gemacht – er ist Musiker aus Leidenschaft. Seit 20 Jahren ist der Gitarrist unter eigenem Namen unterwegs. Platte folgt Tour folgt Platte; er ist im globalen Musikbusiness einer der bekanntesten Rock-Botschafter des Ruhrgebiets. Weltweit haben bis jetzt fast 1.5 Millionen Menschen seine CDs gekauft, man kennt den 50-Jährigen als zuverlässigen Lieferanten qualitativ hoher Musik: Wo Pell drauf steht, ist auch Pell drin.

Das Rezept ist simpel: Als Kind der Siebziger trägt Pell die Fackel des klassischen Hardrocks weiter. Und wer Deep Purple und Rainbow als Vorbilder nennt, für den zählt nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Gefühl. Pells deutsch-amerikanisch besetzte und seit Jahren perfekt eingespielte Band sieht das genauso wie der Namensgeber. Deshalb sind Balladen von je her ein fester Bestandteil des Repertoires. Sieben Jahre vergingen seit der Veröffentlichung des Vorgängers „The Ballads III“. Zeit für eine Zäsur, für Reflexion. Sieben Jahre, in denen viel geschehen ist. Im Mai 2010 starb der einstige Rainbow/Black Sabbath-Sänger Ronnie James Dio, ein guter Freund von Pell.

Noch im Sommer 2009 waren beide zusammen auf Deutschlandtour gewesen, hatten das Publikum in mehreren Städten begeistert. Der Tod des „Seelenverwandten“ (O-Ton Pell) war so etwas wie die Initialzündung für dieses Album. Die umarrangierte Klavier-Version des Dio-Klassikers „Holy Diver“ gehört zu den stärksten Momenten dieser 13 Songs-Compilation: Cello und Streicher treffen auf ein melodiöses Gitarrensolo, Pells amerikanischer Sänger Johnny Gioeli rührte schon im Studio mit seiner impulsiven Leistung die Anwesenden zu Tränen.

Pells neueste Eigenkomposition, der Album-Opener „Where The Wild Waters Flow“, muss sich hinter diesem Klassiker nicht verstecken; auch hier erkennt man den Urheber sofort, wunderschöne Gesangslinien treffen auf eine fast zerbrechlich wirkende Gitarre und münden in einen Refrain, der im Ohr hängen bleibt. Eine der stärksten Balladen, die Axel Rudi Pell in den letzten zwei Jahrzehnten komponiert hat. Ein absolutes Meisterwerk hat der Bochumer mit seiner Interpretation des Leonard Cohen-Evergreens „Hallelujah“ aus dem Jahr 1984 abgeliefert. Ironischerweise war es aber nicht diese Version, die Pell inspirierte, sondern die teilweise sehr guten, größtenteils aber äußerst fragwürdigen Darbietungen verschiedener Castingshow-Teilnehmer. „Hallelujah“ mit seinem Gospel-Touch ist wie gemalt für Johnny Gioeli, der am Mikro zur Höchstform aufläuft, unterstützt von einem Bochumer Kinderchor. Gänsehaut garantiert. Die restlichen, schon bekannten und bereits in den Jahren zuvor veröffentlichten neun Stücke von „Ballads IV“ (darunter Neufassungen von Kiss„Love Gun“ und Phil Collins„In The Air Tonight“) zeigen Axel Rudi Pell von seiner sensiblen, aber wohl auch stärksten Seite. Denn wie formulierte es ein Fan aus Israel, als er bei Facebook von der Ankündigung dieses Albums erfuhr: „Viel Glück, Axel! Ich werde es sofort kaufen, wenn es erscheint. Gäbe es Gerechtigkeit im Musikbusiness, dann wären deine Balladen so erfolgreich wie die der Scorpions…“

Besetzung:
Axel Rudi Pell – Gitarre

Diskografie:

1989 – Wild Obsession

1991 – Nasty Reputation

1992 – Eternal Prisoner

1994 – Between the Walls

1996 – Black Moon Pyramid

1997 – Magic

1998 – Oceans of Time

2000 – The Masquerade Ball

2002 – Shadow Zone

2004 – Kings and Queens

2006 – Mystica

2007 – Diamonds Unlocked

2008 – Tales of the Crown

2010 – The Crest

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