Samstag, April 20, 2024

Bluekilla

Bandhistorie:
1985 – Guido und Christoph lernen Fiebig bei einem der zahlreichen Madnesskonzerte in der Alabamahalle kennen. Gemeinsam mit Wolfgang (voc./git.) von Defekt und Olle (voc./tr.) gründen sie wenige Wochen später eine Band, um der bohrenden Langeweile des Schulalltages zu entrinnen. Das bedeutet natürlich, das einige der Musiker sich erstmal Instrumente kaufen oder leihen müssen, um diese dann erlernen zu können. Der Bandname wird schnell gefunden, zumal er zwei wesentliche Dinge enthält, die von den Jungs damals bevorzugt konsumiert wurden: Bluebeat und Tequila. Selbstverständlich hat sich daran bis heute nichts geändert, ausser das der Tequila anderen Leckereien gewichen ist (vorzugsweise Bier). 1987 – Marc tritt der Band bei und kauft sich ein Saxofon, weil die Stelle noch frei ist. 1988 – Hannes an der Offbeatgitarre und Cpt. Soulas am Gesang ersetzen Wolfgang. 1989 – Erste grössere Auftritte als Vorgruppe von den Bad Manners und Laurel Aitken, dessen handsignierte Fotografie („to my friends“) noch immer an geheiligter Stelle im Ãœbungsraum hängt. „I make you famous“, sagte er aber die Jungs waren damals schon sehr faul. 1990 – Die erste 7″ Single aus blauem Plastik macht Lust auf mehr und eine komplette Kompaktscheibe muss her. 1991 – Zu diesem Zweck heuern sie den Tschinge (org.) und den Werner (posaune) an, um den echten Skasound zu bekommen. 1992 – Der Traum von der ersten CD platzt. Der Geldgeber kommt mit dem Gesetz in Konflikt und muss für unbestimmte Zeit untertauchen. Die fertigen Bänder liegen brach, bis die Band sich entschliesst, selbst Kassetten zu ziehen um wenigstens irgendetwas hörbares zu Barem machen zu können. Olle und Cpt.Soulas beschliessen nach Hamburg zu gehen um dort als Fotografen zu arbeiten.Die Enttäuschung ob der gescheiterten CD und das Weggehen der beiden Frontmänner führt die Band zu dem Entschluss, sich aufzulösen. 500 Besucher werden am 27.6. im Feierwerk Zeugen des vermeintlich endgültigen Abschiedskonzertes der Band. Einige Bandmitglieder sind den Tränen nahe. Rein zufällig ist der Amedeo bei diesem Konzert zugegen. Rein zufällig sind mehr als die Hälfte der Bandmitglieder in die selbe Schule gegangen wie der Amedeo und rein zufällig findet ein paar Wochen später eine erste Probe mit dem neuen Sänger statt. 1993 – Am 2. Januar geben sich 400 Skafreunde die Ehre bei der Wiedergeburt von Bluekilla in der Kulturstation. Supportgigs für die Toasters und Pauline Blacks Selecter folgen. Im Juni beginnen die Aufnahmen für `The New Ska Age´. 1994 – Neun Monate später – die Jungs waren immer noch faul – gibt es die erste CD-Veröffentlichungsparty im Feierwerk und unglaubliche 650 Menschen drängen sich in den vollgepackten Club. Allerdings gibt es noch kein Cover und die Band verkauft die CDs mit Gutscheinen für den Umschlag. Ein Video zu `Dr. Deadlock Stylee´ wird produziert und etliche Auftritte in lokalen und regionalen Fernsehsendern folgen. Die Aufnahmen zur `Wickie´-CD beginnen im September. Dieses Projekt war als Widmung für den Helden dieser überaus beliebten Zeichentrickserie gedacht. Jeder Jugendliche in den vergangenen 20 Jahren, ist wohl mit dieser Serie aufgewachsen und die Skaversion des Titelliedes wurde zu einem der grössten Liveknaller der Band. Die Wickie-CD dagegen wurde von den Fans und von der Skaszene nicht gerade wohlwollend aufgenommen. Der entscheidende Kritikpunkt für die Szene war, das die CD zwei – zugegebenermassen mittelmässige – Danceversionen beinhalted. 1995 – Die `Wickie´CD erscheint. Auftritte als Vorgruppe von den Wailers, Burning Spear und den Leningrad Cowboys. Der damalige Plattenfirmenboss kommt 4 Wochen nach Beginn der Aufnahmen für `Ska à gogo´ mit der Staatsmacht in Konflikt und muss nach Australien „reisen“. Bluekilla muss erst mal die Stromrechnung für das Studio überweisen, um dann selbst weiterproduzieren zu können. 1996 – Zum erstenmal wird für die Jugendsendung `Live aus dem Alabama´ eine Skaband engagiert. Die Sendung, in der schon Gruppen wie The Cure, The Stranglers, Killing Joke, Spandau Ballet, Sade, The Psychedelic Furs und viele mehr aufgetreten sind, wird im Bayrischen Rundfunk und auf 3Sat ausgestrahlt und auf beiden Sendern jeweils zweimal wiederholt. Verschiedene andere dritte Programme strahlen die Sendung in der Folge ebenfalls aus. Am 22.1. wird eine Dreiviertelstunde Bluekilla auf der Bühne und in bester Spiellaune über Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Teilen Europas ausgestrahlt. Die Macher der Sendung gelangen zu der Erkenntniss, das Ska gut ankommt und engagieren noch im selben Jahr The Busters und ein Jahr später The Toasters. Nach neun Monaten standig unterbrochener Studioarbeit ist es wiedereinmal geschafft. Die zweite Langspiel-CD `Ska a gogo´ wird am 23.2. im Feierwerk präsentiert. Es ist eiskalt, als eine dreireihige Schlange von 200 m Länge vor der Kasse steht und unglücklicherweise und zum erstenmal überhaupt müssen 200 Leute wieder nach Hause geschickt werden. Der glückliche Rest von 650 Fans wird mit der bisher grössten Bluekillashow belohnt. Die drei Musiker, die auf der neuen CD in Erscheinung treten, erweitern zu diesem Anlass die Band zu einer elfköpfigen Showtruppe, die den Club in ein Tollhaus verwandelt. Noch einmal spielt Bluekilla als Vorgruppe für eine grosse Band. Wieder ist es für die Bad Manners in Frankfurt, Dresden und Berlin, wo der ganze Abend zu einer einzigen Geburtstagsparty für Buster Bloodvessel wird. Die erste eigene Deutschlandtour wird vorbereited. 1997 – Die erste Tour durch Deutschland führt die Band an 14 Orte. Alles in allem spielen die Jungs nicht weniger als 39 Konzerte, der Höhepunkt ist eine Minitour in das Kriegsgeschüttelte Yugoslavien, wo die ganze Band unter Spionageverdacht verhaftet und stundenlang verhört wird (siehe Tourbericht im Skin Up Nr.46). Nie zuvor hat die Band mehr Auftritte in einem Jahr zustande gebracht, nicht schlecht für eine Band, die in der Hauptsache nur am Wochenende unterwegs ist. 1998 – Im dreizehnten! Jahr des Bestehens hat die Band: – die dritte Studio-CD fast fertiggestellt – Auftritte in Italien – eine weitere Yugoslavientour wegen des Kosovo-Konfliktes abgeblasen – viele Konzerte gegeben – mehr Spass gehabt – keine trockenen Kehlen gehabt 1999 – Seit dem 15.10.99 ist es dann endlich wieder soweit. Bluekilla hat nach drei jahren endlich die dritte langspiel cd fertiggestellt und als dankeschön an all diejenigen, die immer gerne vinyl von uns gehabt hätten, gezwungenermassen aber trotzdem die silikonscheibe gekauft haben, gibt es unsere neue auch als vinyl. nur der cd bonustrack ist leider nicht darauf enthalten. Nun denn, wie immer, und das schon seit über 10 jahren, wurde „ska is our business“ von uns selbst produziert und arrangiert. Das cover haben wir wie immer selbst gestaltet – diesmal im stil der alten blue note cover und war bei unserem ersten longplayer noch der schwiegervater eines bluekillas auf der front, so ist es diesmal der vater eines bluekillas, auf einem foto das ihn und zwei arbeitskollegen bei einer feuchtfröhlichen arbeitspause vor nunmehr über 33 jahren zeigt. Auch das das wörtchen ska immer wieder in unseren cd-titeln auftaucht lässt erkennen, dass bluekilla sich weiterhin traditionsbewusst gibt. Nachdem der vertrag mit der münchener firma abgelaufen war – danke an artysan von dieser stelle aus – , konnten wir ein berliner label für uns gewinnen. Pork pie records hat sich in den 10 jahren seines bestehens hervorgetan durch eine reihe erwähnenswerter veröffentlichungen. Unter anderem erschienen die 4 skandal sampler, die bad manners, dr. ringding & the senior allstars, skaos, spitfire, el bosso und die pingpongs, blascore, die no sports, yebo, künstler wie laurel aitken, derrick morgan und jetzt eben auch bluekilla auf diesem traditionsreichen label. 2000 – Gigmässig war die Bnd etwas fauler dieses Jhr, was an dreifachem Nachwuchs lag, das bremst das Geschehen schon ein wenig. Trotzdem kam es zu Auftritten in der Schweiz, einigen Grosstädten Deutschlands, nicht zu vergessen die Sommerfestivals, Benefize und Kleinstadtbesuche – also so wenig war’s dann doch nicht. Es gibt auch dieses Jahr wieder ein paar compilations mit Bluekillabeitrag zu vermelden. zum ersten wäre da die Vielklang Label Compilation im Musikexpress/Sounds 02/2000 zu erwähnen, dann natürlich die Compi „skank to the riddim“ des schwedischen Fanzines „one step beyond“ und des Labels „step aside records“, mit so namhaften Bands wie Maroontown, Mark Foggo oder Spitfire. Dder knaller war aber der 3. teil der „united colours of ska“ -reihe. 21 Bands aus aller Welt feiern den Ska in das neue Jahrtausend das es nur so kracht. Am 15.12.2000 ist auch das Thema „15 jahre Bluekilla“ endlich abgehakt! Das Konzert zum 15-jährigen Bandjubiläum am 15.12. war Dank eines Superpublikums der grosse Erfolg, den wir uns erhofft haben. Bereits um 21:00 war der Laden gerammelt voll. es Begann wie beabsichtigt mit der Vorführung eines Videos, der ein bisschen die Geschichte der Band in Bild und Ton wiedergab und um 21:30 war endlich Showtime. nach 2 Stunden Bluekilla live war die Halle in Schweiss gebadet und das Konzert erst zuende als niemand mehr konnte. Dj Fischer sorgte beim anschliessenden Allnighter für Party bis in die Puppen. Das nächste grosse Ziel ist jetzt natürlich die Verdoppelung des Jubiläums und die Einstellung des Weltrekords „am längsten existierende Skaband des Universums“. Da stehen unseres Wissens noch die Skatalites, die Bad Manners und die Toasters vor uns. Wer noch andere aktive Skakombos kennt die im rennen um diesen Titel dabei sind, der möge sich melden oder für immer schweigen.

Besetzung:
Amedeo – Gesang Hannes – Gitarre Christoph – Gitarre Guido – Bass Werner – Trompete Marc Stone – Saxophon Tschinge – Orgel Fiebig – Schlagzeug

Diskografie:
1992 – Hasenbergl Recordings

1994 – The New Ska Age

1996 – Ska-a-gogo

1999 – Ska Is Our Business

 

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