alpenflair bericht

Mehr als 20.000 Menschen besuchten am Wochenende vom 21. bis 23. Juni das Alpen-Flair-Festival 2013 in Südtirol. Trotz des Regens ließen sich zahlreiche Besucher nicht abschrecken Bands, wie Heino, Gunter Gabriel, Doro, J.B.O oder die Rockband Frei.Wild zu sehen.

Musik und Volksfest verzeichnet Mega-Erfolg

Am Wochenende des 21. bis zum 23. Juni fand zum zweiten Mal das ALPEN FLAIR Festival 2013 im Natz/Schabs im wunderschönen Südtirol statt. Das Alpen-Flair-Festival in der Eisacktaler Gemeinde wurde aus Sicht der Organisatoren ein Mega-Erfolg und ein erinnerungswürdiges Ereignis für alle Festivalbesucher.

Am sonnigen Freitag wurden rund 9.000 Besucher gezählt, am Samstag kamen trotz des Regens immerhin rund 13.000 Gäste. Das Gemeindegebiet liegt auf einer sich zwischen Eisack und Rienz erstreckenden Hochfläche mit etwa 772 Meter über dem Meeresspiegel und bot eine eindrucksvolle Bergkulisse die ihres Gleichen sucht.

    

Neben alpenländischer Feierkultur mit Südtiroler Kulinarium und geselligem Beisammensein bot das Alpen Flair vor allem Musik in außergewöhnlicher Konstellation. Von Schlager über Volksmusik bis Rock wurde an den drei Tagen alles geboten sein, was für Stimmung sorgt.
Mit dabei: Frei.Wild mit Deutschrock aus Südtirol, Heino, Eisbrecher, Letzte Instanz, Emil Bulls, Gunter Gabriel, Justice, Ganes, 4twenty, Eisbrecher, Doro, J.B.O., Dezperados, Enrichment, Fiddler’s Green sowie unterschiedliche Volksmusikgruppen und DJ‘s. Als Moderation zum Programm wurde Micaela Schäfer und Pietro Polidori verpflichtet.

Das gesamte Areal auf dem Ex-Nato-Gelände bot für Jung bis Alt zahlreiche Möglichkeiten der Unterhaltung. Traditionell gekleidete Schuplattler und Goaßlschnalzer verschafften sich mittels lautem Klatschen oder schnellen Krachen durch ihre Kutscherpeitschen den Respekt der auswärtigen Zuschauer.

Ein Stand für die Organisation von Wandertouren durch die tiroler Berge war ebenso gut besucht, wie der des Motorradherstellers New Black & Orange. Dieser gilt als offizieller Vertreter von Harley-Davidson in Südtirol und stellte zwei auf Kundenwunsch hergerichtete Frei.Wild Custom-Modelle im exklusiven Frei.Wild Design zur Schau. Das Motorrad im „Feinde deiner Feinde“ Album-Design wurde im Beisein der Besucher von der Band handsigniert und im Rahmen eines Losverfahrens am Abend an einen glücklichen Gewinner verlost.

Zeitgleich zur Musik fand auf dem Gelände eine großflächige „Tattoo Convention“ statt, bei der sich Festivalbesucher zum Teil auch ganz ohne Terminabsprache ein ewiges Andenken in der Haut „für immer“ mit nach Hause nehmen konnten. Kiddies, durften auch ohne Genehmigung ihrer Eltern zunächst einmal mit einem Airbrush-Tattoo vorlieb nehmen. Im Rahmen einer bizarren Schmerz-Show konnten sich sogar mutige Festivalbesucher an Angelhaken aufhängen und an Ketten hochziehen lassen. Dass dies zu einer heftigen Verunsicherung zartbesaiteter Zuschauer führte, muss hier nicht weiter ausgeführt werden…

Zu den Highlights des Festival Wochenendes zählte der Auftritt von Heino, der erst kürzlich mit seiner Veröffentlichung „Mit freundlichen Grüßen“ die gesamte Musiklandschaft wachrüttelte. Mit Lederacke, Totenkopfring und Sonnenbrille hatte sich Heino vom Schlagersänger zum echten Rocker gewandelt. Seine Interpretation der Songs „Junge“ von Die Ärzte oder „Sonne“ von Rammstein wurden frenetisch gefeiert und kamen auch bei der größtenteils Rockversierten Besucherschaft sehr gut an. Auch zu seinen Zugaben aus Klassikern, wie „Sierra Madre“ oder „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ mit integrierten Rap-Einlade wurde bierselig geschunkelt und von Tausenden mitgesungen.

Der Hamburger Country-Rocker Gunter Gabriel überzeugte neben ruppigem Wortwitz und Pöbelattacken gegen Publikum und Sänger Heino auch mit Johnny Cash Songs und seinem Hit-Klassiker „Hey Boss – Ich brauch mehr Geld“. Nach Gunters Auftritt war es für seine Bühnen-Nachfolger wahrlich schwierig das Staffelholz aufzunehmen, kennt der Kerl doch kein Blatt vor dem Mund und ließ es sich nicht nehmen jede Besucherregung der ersten Reihen mit einem Kommentar zu versehen. Eines jedoch muss man ihm wirklich lassen, er ist der einzige Musiker, dem man es abnimmt Countrymusik ins Deutsche zu übertragen ohne peinlich zu klingen. Ein echter Rocker mit Ecken und Kannten, der ohne Schnörkel sein Ding ehrlich durchzieht.

Die Dark-Rockband Letzte Instanz enterte kurz darauf die Bühne. Im opulenten Endzeit Bühnendesign zu ihrem neuen Album „Ewig“ spielten sie ihre Hits, wie „Ohne Dich“, „Blind“ oder „Wir sind allein“ und boten dabei eine eindrucksvolle Bühnenshow.

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Als Highlight des Abends galt Metal-Queen Doro Pesch, die im hautengen Leder-Outfit zusammen mit ihrer Band die Menschenmenge mit ihren Metal-Hits zum abrocken brachte. „Raise Your Fist In The Air“, „Für Immer“ oder „All We Are“ zählen zweifelsohne zu den größten Metalhymnen, die je geschrieben wurden und durften auf an diesem Freitagabend nicht fehlen.

Am Samstagabend machte im Vorfeld der Münchner Alternative-Metal-Band Emil Bulls bereits die Runde, dass die Lautstärke von nun an gewaltig „anziehen“ würde – dieses Versprechen wurde auch gehalten, als die Rockband unter reichlich Bühnennebel mit ihren Hits „The Jaws of Oblivion“, „The Most Evil Spell“ oder „Not Tonight Josephine“ der feierwütigen Meute ordentlich einheizten.

Die aus Südtirol stammende Deutschrockband Frei.Wild sollte am Abend das eigentliche musikalische Highlight werden, auf das sich viele der Festivalbesucher lange im Voraus gefreut hatten. Der starke Regenschauer drückte währenddessen allerdings zusehends auf die Stimmung der Festivalbesucher, von denen viele ihre Zuflucht unter den Bier und Festivalzelten suchen mussten. Tausende Die-Hard-Fans trotzten jedoch der regennassen Kälte und warteten auf ihre Lieblingsband. Mittlerweile trug „Nackt“-Moderatorin Micaela Schäfer lediglich noch einen Frei.Wild Bikini, konnte aber trotz ihres Kurvenreichen Auftritts und gratis Merchandise für’s Publikum nicht von der Vorfreude auf die südtiroler Rocker ablenken.

Mit einem lauten Knall und Feuerball legte Frei.Wild kurz nach 22 Uhr mit ihrem aktuellen Album-Opener „Wir reiten in den Untergang“ los und zockten ein knapp 2-stündiges Live-Set. Darunter ihre Hits „Weil Du mich nur verarscht hast“, „Die Zeit vergeht“ oder die regionalpatriotische Rockhymne „Südtirol“, die auf heimischen Boden, umringt von den hohen Bergen Südtirols eine noch stärkere Gewichtung erfährt. Mittels imposantem Bühnendesign und farbenprächtiger Lichtshow, gepaart mit hitzigen Feuerbällen und Glitterregen, rissen sie gekonnt das Stimmungsruder herum und punkteten bei ihren Fans durch ein unvergessliches Konzertereignis in der eigenen Heimat.

Allstar-Projekt: „Wilde Flamme“ – Charity für das Südtiroler Kinderdorf

Im Anschluss der Show gab es eine Zugabe der ganz besonderen Art. Mit der Fortsetzung des musikalischen Benefizprojektes „Wilde Flamme“ fanden sich zahlreiche Musikerkollegen auf der Bühne zusammen, darunter Matt Gonzo Röhr und Gitarrist Ferdy Doernberg, Neo Scope von Down Below, Alex Wesselsky von Eisbrecher, „Nord“ von Hämatom, StarSearch-Gewinner Martin Kesici von Enrichment, Georg Kirchler von den Bad Jokers, Stefan von der Oi-Band Wiens No.1, Joggl von Unantastbar, Marco Facchin, sowie weitere Musiker aus der Rockszene. Kastelruther Spatzen-Sänger Norbert Rier, der ebenfalls Teilnehmer des Projektes ist, war an diesem Abend leider aufgrund seines landwirtschaftlichen Betriebes verhindert.

Die Musiker, wie sie unterschiedlicher nicht könnten, haben sich für das Charity-Projekt „Wilde Flamme“ zusammengeschlossen, um Geld für das Südtiroler Kinderdorf zu sammeln. Die Single mit dem Titel „Geschichten bleiben Geschichten“ wurde am 21. Juni veröffentlicht und feierte zum krönenden Festivalabschluss seine Live-Premiere auf dem Alpen Flair.

Durch den Verkauf der ersten Single „Wilde Flamme 1„, mit dem darauf enthaltenen Song „1000 Meilen, 1000 Worte“ konnten im Vorjahr binnen weniger Wochen mehrere tausend Euro eingespielt werden. Auch diesmal konnte ein Erlös in Höhe von 5.200 € bereits 2 Tage nach Veröffentlichung noch vor Ort am Samstag in Natz an das Südtiroler Kinderdorf übergeben werden.

Zwischenfälle gab es nach Angaben der Ordnungskräfte und den Vertretern des Weißen Kreuzes abermals nicht. Stattdessen feierten zahlreiche Gäste, zum Großteil angereist aus den benachbarten Ländern Österreich und Deutschland, friedlich zusammen ein tolles und vor allem organisiertes Musik und Volksfest.

Alpen-Flair Festival 2014 – Vorverkauf hat begonnen!

Das Alpen-Flair Festival soll sich in den kommenden Jahren zum Volksfest Südtirols etablieren. Unter lautstarkem Jubel gab Bürgermeister Peter Gasser noch auf der Bühne bekannt, dass einer Wiederholung nichts im Wege stünde.

Der Ticket-Vorverkauf für das Alpen-Flair-Festival hat bereits unter shop.alpen-flair.com begonnen.

Artikel und Fotos von Marcus Berg

Mehr zum Thema:

Offizielle Homepage: www.alpen-flair.com

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